In einem offenen Brief an die „nationale Politikklasse“ macht der sozialistische Europaabgeordnete Robert Goebbels keinen Hehl aus seiner Begeisterung für die grüne Biotechnologie. Er bescheinigt den LuxemburgerInnen – einmal mehr – Selbstgefälligkeit. Während wir versuchten, unser Land erfolglos genfrei zu halten, setzten andere voll auf diese Wachstumsbranche. Seine eigenen Genossen – als da sind der Agrar- und der Gesundheitsminister aber auch die sozialistische Parlamentsfraktion – seien einer „Manipulation der Information“ durch „Greenpeace und Co“ aufgelaufen. Zwölf Millionen Bauern, die weltweit mit genetisch „verbessertem“ Saatgut arbeiten, könnten nicht alle dumm sein. Dumm nur, dass Robert Goebbels manipuliert (oder sich manipulieren lässt), wenn er behauptet, dass mit gentechnisch veränderten Pflanzen grundsätzlich weniger Pestizide gebraucht und bessere Ernten eingefahren werden. Und auch die Propaganda der GMO-Lobby, wonach noch niemand durch den Konsum von genmodifizierten Lebensmitteln zu Schaden gekommen sei, übernimmt der ehemalige Minister ohne jede Einschränkung – wo es doch noch gar keine Langzeiterkenntnisse geben kann. Was man aber weiß: Mit genveränderten Saatgut steigt weltweit die Abhängigkeit der Bauern von einer Industrie, die sich jeden ihrer „Erfolge“ patentieren und teuer bezahlen lässt. Zumindest das sollte dem ehemaligen Entwicklungshilfe-Staatsekretär zu denken geben.
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