Landwirtschaftsminister Romain Schneider hat von seinem Vorgänger eines gelernt. Pressekonferenzen mitten im Sommerloch garantieren höchste Aufmerksamkeit seitens der Medien, die sich ansonsten die Geschichten aus den Fingern saugen müssen. Allerdings dozierte sein Fernand Boden oft stundenlang und lieferte den JournalistInnen kiloweise Zahlenmaterial, an dem sie sich den ganzen Sommer über austoben konnten. Anders der LSAP-Mann, der in knapp 20 Minuten erläutert, dass er trotz Preisverfall und Missernten ein glücklicher Minister ist, weil sein Ressort als einziges auch 2010 nicht zurechtgestutzt wird. Den strukturellen Fehlentwicklungen der Agrarbranche setzt er vor allem eins entgegen: Subventionen um den Kostendruck zu senken. Und das Versprechen, im Herbst einen Agrargipfel mit dem Regierungschef und dem Budgetminister zu organisieren. Helfen soll auch ein einheitlich niedriger Wasserpreis für alle Bauern. Dass auch noch die Umweltprozeduren „vereinfacht und beschleunigt“ werden sollen, lässt aufhorchen. Manchmal rufen Krisen eben auch falsche Entscheidungen hervor. Die Bauernzentrale wertet die Maßnahmen „insgesamt positiv“, auch wenn den versprochen Hilfen von 10 Millionen Euro im Jahre 2010 geschätzte Mindereinahmen von etwa 35 Millionen entgegenstehen.
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