„Die Studie gibt Antworten auf die größten Schwachpunkte des Rettungsdienstes in puncto Kommunikation, Koordination und Kommando“, so die erste Reaktion diese Woche von Aktiven der Notdienste nach der Vorstellung der Expertenanalyse zur Reorganisation der Rettungsdienste. Sowohl die Organisation als auch die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Rettungsdiensten, die zweigleisige Ausbildung Feuerwehr-Zivilschutz als auch der Bereitschaftsdienst der aufgrund mangelnder Freiwilliger an seine Grenzen stößt, wurden unter die Lupe genommen. Vorgeschlagen wurde, eine gemeinsame Struktur für Feuerwehr und Zivilschutz zu schaffen unter der Form eines „Etablissement public“, um den Ablauf der Einsätze besser zu koodinieren. Grund hierfür sind die großen geografischen Unterschiede in puncto Erreichbarkeit: Während die Feuerwehr 98 Prozent der Landesfläche binnen 15 Minuten erreichen kann, trifft dies für den Zivilschutz und ihre 25 Einsatzzentren lediglich nur für 40 Prozent der Landesfläche zu. Deshalb sollen auch in Zukunft die Einsatzbereiche der Rettungskräfte nicht mehr an administrativen Grenzen – Gemeinden und Kantone – sondern an Einsatzzeiten orientiert werden. Um dagegen dem Freiwilligendienst im Rettungswesen eine neue Dynamik zu verpassen, wurde nicht nur über einen „congé sapeur“, sondern auch über eine Entschädigung nachgedacht, die sich auf ein Euro pro Stunde zuhause und vier Euro beim Bereitschaftsdienst im Einsatzzentrum belaufen soll. Kritische Reaktionen gab es vor allem zum Zeitplan: So sollen die Vorschläge der Studie erst mit den Akteuren diskutiert werden, Mitte 2011 soll das Gesetzesprojekt deponiert werden, um spätestens 2012 in der Chamber gestimmt zu werden. Aber auch die Rolle der Gemeinden in einem Etablissement public, wurde von Aktiven der Notdienste kritisch beurteilt.
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