Anlässlich des Europäischen Jahres gegen Armut und soziale Ausgrenzung hat der Statec diese Woche eine umfangreiche Studie zum Thema vorgestellt. So soll der Risikofaktor in die Armut zu fallen von 13,4 Prozent im Jahre 2008 auf 14,9 Prozent 2009 gestiegen sein. Auffallend dabei ist, dass vor allem Frauen (16 Prozent gegenüber 13,8 Prozent bei den Männern) 2009 vom relativen Armutsrisiko betroffen waren. Dies habe – laut Statec-Chef Serge Allegrezza – vor allem mit der Tatsache zu tun, dass Frauen öfters Halbtags arbeiten und Alleinerziehende sind. Aber auch in puncto Altersgruppen ist das relative Armutsrisiko vor allem bei den jungen Menschen anzutreffen: So ist bei den Berufsanfängern (18-24 Jahre) das relative Armutsrisiko von 15,5 im Jahre 2008 auf 21,2 im Jahre 2009 gestiegen. Dies spiegelt auch die persönliche Einschätzung mancher Haushalte wieder, die angaben Schwierigkeiten zu haben, finanziell über die Runden zu kommen: Gerade bei den unter 30 Jährigen wurden diese 2008 mit 27 Prozent beziffert und 2009 mit 38,5 Prozent. Die 50 bis 64-Jährigen haben weniger Probleme sich finanziell über Wasser zu halten (21 Prozent im Jahre 2009). Insgesamt kommt die Statec-Studie zu – recht allgemeinen – Ergebnissen: Sie stellt fest, dass die Wirtschaftskrise Auswirkungen auf den Luxemburger Markt hatte – vor allem die Industrie wurde stark getroffen. Jedoch waren die Auswirkungen in Luxemburg weniger stark zu spüren als in andern Ländern. Dies ist sicher auch dem Umstand geschuldet, dass die Statec-Studie nicht näher die Konsequenzen der Krise auf die Grenzgänger evaluiert. Ein letztes Fazit der Studie besagt, dass die Arbeitnehmer je nach Berufssparte nicht in gleichem Maße von der Krise getroffen waren. Hier spielt sicher auch die ungleiche Lohnverteilung je nach Berufssparte eine Rolle. Während die Landwirtschaft (rund 52 Prozent) 2008 ganz unten in der relativen Durchschnittslohnskala stand gefolgt von des Gaststätten- und Hotelgewerbes (rund 55 Prozent) – situieren sich die Administration publique (rund 135 Prozent), das Schulwesen (145 Prozent) und das Finanzwesen (rund 175 Prozent) an der Spitze der relativen Durchschnittslohnskala. Während sich bei ersteren eher ein Rückgang des relativen Durchschnittslohnes von 1995 bis 2008 feststellen lässt, ist der Bereich der Administration publique sowie jener des Schulwesen weiter kontinuierlich gestiegen.
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