Bis zum Sommer will Sozialminister Mars Di Bartolomeo einen Gesetzentwurf zu der gestern in ihren Grundzügen dem Parlament vorgestellten Rentenreform vorlegen. Der soll dann im Herbst, nachdem er den unterschiedlichen Akteuren zur Begutachtung vorlag, den Instanzenweg bis Ende des Jahres durchschreiten. Ein bisschen ähnelt das dem Szenario der Gesundheitsreform, wobei diesmal die Rolle des Quertreibers nicht von den Ärzten, aber wohl eher von den Gewerkschaften übernommen werden wird. Statt das Rentenalter zu erhöhen oder die Renten nominell zu kürzen, tut die Regierung beides – und auch wieder nicht. Wer zukünftig eine Rente im gleichen Umfang erhalten will, wie sie den Rentenempfängern jetzt zukommt, der soll in Zukunft ein bis drei Jahre länger malochen als die nominellen 40 Beitragsjahre. Aber diese Entscheidung ist „freiwillig“: Wer doch zum normalen Zeitpunkt aufhören will, darf das ruhig. Nur dass es dann, vorausgesetzt er oder sie verfügen über ein durchschnittliches Einkommen, eben bis zu 15 Prozent weniger Rente gibt als heute. Nur so ließe sich auf Dauer die Rentenversicherung im Gleichgewicht halten, so der Sozialminister und sein Kollege aus dem Finanzministerium Luc Frieden. Für Frührentner, die unfreiwillig aus dem Arbeitsleben scheiden, weil sie ihre Arbeit nicht mehr ausüben können, sollen Sonderregelungen helfen die nicht existierende Option der längeren Lebensarbeitszeit zu kompensieren.
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