Kleine Bären mal ganz groß – auch wenn „Kung Fu Panda 2: The Kaboom of Doom“ vom Inhalt her das klassische Gut-und-Böse Schema bedient, so besticht der 3D-Film mit dem Pandabären dennoch durch die detailreichen Darstellungen asiatischer Landschaften und Kultur.
Der spielerische Umgang mit einem Wassertropfen, der wie eine Kugel manövriert wird – erinnert fast an die Szene aus „The Great Dictator“, als Charlie Chaplin den Hitler mimt und die Erde als Ball in die Luft wirft. Der Kontext von „Kung Fu Panda 2: The Kaboom of Doom“, in dem diese Szene vorkommt, ist jedoch ein ganz anderer: Die Geschichte spielt in Asien, Hauptprotagonist ist ein dicker, verfressener und tollpatschiger Panda, der ein ums andere Mal die Hilfe seiner Freunde braucht und der gleichzeitig Kung-Fu-Kämpfer ist.
„Kung Fu Panda 2“ ist mittlerweile der zweite Film von Jennifer Juh und auch hier steht der Kampfsport Kung Fu im Mittelpunkt. Dabei führt das nächste große Abenteuer den Panda namens Po dieses Mal in seine eigene Vergangenheit. Er muss nicht nur eine Antwort auf die existentielle Frage finden, woher er stammt, sondern auch die schwierige Frage beantworten wie man mit Kung-Fu einen gewaltsamen Herrscher stoppt, der nichts anderes im Sinn hat als Kung-Fu zu zerstören. Dieses Mal muss Panda Po den düsteren Lord Shen, einen wendigen Pfau, bekämpfen, der die Herrschaft über ganz China an sich reißen und die Verfechter der Kung-Fu-Kunst aus der Geschichte fegen will.
Jennifer Yuh hat mit ihrem Film eine rasante Animationskomödie in 3-D geschaffen, mit sich immer weiter selbst überbietenden Actionsequenzen. Die wunderbaren tiefenillusionistischen Naturpanoramen Asiens mit den aufwendigen Verfolgungsjagden und Kampfszenen, lassen kaum zu wünschen übrig. Jedoch bleibt „Kung Fu Panda 2“, wie viele Blockbuster, dem klassischen Gut-und-Böse-Schema verhaftet. Auch die Botschaft des Films ist letztlich reichlich banal – nämlich, um Frieden zu erlangen, müssen Kriege bestanden werden. Es geht der Regisseurin nicht darum, komplexe gesellschaftliche Zusammenhänge aufzuzeigen.
Trotz allem ist „Kung Fu Panda 2“ durchaus nettes Kino, das besonders Heranwachsende unterhalten dürfte. Trotzdem sollten diese mindestens sechs Jahre alt sein – und nicht zu sensibel, sind Kampfszenen doch omnipräsent.
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