SCHULREFORM: Mobilmachung

Um die Meinungsbildung und -äußerung der SchülerInnen in puncto Schulreformen zu unterstützen, haben die Schülerorganisationen die Kampagne „Deng Meenung zielt! Maach mat!!“ gestartet.

„Deng Meenung zielt! Maach mat!!“ so das Motto, unter dem sich am Wochenende VertreterInnen diverser Schülerkomitees zusammengefunden haben, um einen Aktionsplan vorzustellen, der den Meinungen der SchülerInnen zur geplanten Sekundarunterrichtsreform mehr Gehör verschaffen soll. „Im Moment haben wir einen Plan ausgearbeitet, der auf drei Pfeilern beruht: einer Meinungsumfrage, einer Kontrollbefragung und einem großen Forum“, erklärt Magda Orlander, Mitglied der CNEL und Angehörige des Aktionskomitees „Reform 2011“ die Intitiativen. Das Aktionskomitee, bestehend aus drei Jugendorganisationen – dem Jugendparlament, der „Union nationale des Etudiant-e-s du Luxembourg“ (UNEL) und der „Conférence nationale des élèves du Luxembourg“ (CNEL) – hatte sich im November, zwei Wochen nach der großen Schülerversammlung vom 17. November, zusammengefunden, um eine gemeinsame Plattform der Jugend vorzubereiten. Logistische Unterstützung bieten die „Conférence Générale de la Jeunesse luxembourgeoise“ (CGJL) und das „Centre d’Information jeunes“. So wurde ein Fragebogen auf „Myschool!“ online gesetzt, der nur SchülerInnen zugänglich ist und der aus multiple-choice-Fragen besteht, aber auch die Möglichkeit bietet, Kommentare zu verfassen. Die Anonymität der Bewertung soll garantiert sein.

„Die Resultate des Fragebogens fließen in die Stellungnahme ein, die wir dem Erziehungsministerium vorlegen werden“, so Leo Gaasch von der UNEL. Um sicherzustellen, dass die freiwillige Online-Befragung auch tatsächlich die Meinung einer breiten Schülerschicht wiedergibt, soll eine Kontrollumfrage bei 5 Prozent der SchülerInnen des Lycée Technique und des Lycée Classique durchgeführt werden, denen die Reform noch einmal von Angehörigen des Centre d’information jeunes und der (CGJL) erklärt wird, bevor sie mithilfe des Voting-Systems des Jugendparlamentes abstimmen. Die dritte Etappe der Kampagne ist die Durchführung eines Schülerforums. Hier geht es darum, dass die Jugendlichen sich im Rahmen von Workshops mit Experten des Erziehungsministeriums, der Gewerkschaften „Association des Professeurs de l’Enseignement secondaire et supérieur“ (APESS) und „Syndikat Erzéiung a Wëssenschaft“ (SEW) austauschen. „Die Experten sollen nach anderthalb Stunden den Raum verlassen, sodass die Schüler unter sich diskutieren können“, erklärt Samy Wagner vom Jugendparlament das Vorgehen. Die Schülerorganisationen hätten sich für diese Experten entschieden, da sie bisher am meisten in der Schülerdebatte mitgemischt hätten.

Dass die Lehrer die Schüler aufgrund eigener Interessen in der ganzen Debatte beeinflussen können, sei nicht auszuschließen: „Indem jedoch die Lehrer über die Schulreformen sprechen, rücken sie diese auch als Thema in den Vordergrund. Dennoch ermutigen wir die Schüler, sich ihre eigene Meinung zu bilden, sich eigene Frage zu stellen“, so Orlander. Das Argument, die Schüler seien heute konservativ, da früher für Reformen demonstriert wurde und heute eher dagegen, lässt Luc Ramponi, Präsident der (CGJL) nur bedingt gelten. „Ich glaube, es gibt auch heute beides, einige, die dafür, und andere, die dagegen sind. Manche setzen sich auch für eine ganz andere Reform ein.“ Das Ganze sei ein Spiegelbild der Gesellschaft. „Die Frage, die man sich vor allem stellen muss, ist: was ist für die Schüler am besten? Das ist in der ganzen bisherigen Debatte am wenigsten thematisiert worden, da die Lehrergewerkschaften das eine sagten und das Erziehungsministerium das andere und die Schüler überhaupt nicht einbezogen wurden“, so Ramponi.


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