HOSPICE CIVIL: Nicht heimisch

Intransparenz und Kommunikationschaos – die Situation des Hospice civil in Hamm ist kein Einzelfall. Wünschenswert wäre ein anonymes Evaluierungssystem der Pflegequalität, das es den Bewohnern möglich machen würde, ohne Angst Kritik zu äußern.

Sich durchbeissen… Die Zustände in vielen Pflege- und Altenheimen verbessern sich nicht, da viele Bewohner Angst haben, sich zu beschweren.

„Es ist ein Thema, das uns persönlich sehr am Herzen liegt, da ältere Leute betroffen sind, die sich teilweise nicht wehren können“, stellt Michèle Wennmacher, Psychologin und Verantwortliche der Patiente Vertriedung klar. Schon vor kurzem hatte die Patiente Vertriedung in einem Communiqué auf die Missstände im „Hospice civil“ Hamm aufmerksam gemacht, und diese Woche legte sie mit einer Pressekonferenz nach. mehr lesen / lire plus

KOALITION: Neuer Besen

Die neoliberalen Sprüche des zu-künftigen Premiers lösen bei der LSAP Existenzängste aus. Doch sind die Widersprüche bei der CSV nicht minder groß.

„De séchere Wee“. Mit diesem Spruch ist die CSV in der Vergangenheit gleich mehrfach zu Landes- und Kommunalwahlen angetreten. Mit „Juncker um Tour“ fuhr sie 2009 ein Wahlresultat ein, mit dem sie sich souverän unter drei Mitstreiterparteien eine als Koalitionspartner aussuchen konnte. Von Jean-Claude Juncker stammt der Spruch des „natürlichen Koalitionspartners“ LSAP. Denn das Modell Luxemburg war vor allem durch eines gekennzeichnet: den berühmten sozialen Frieden. Die CSV verstand es seit jeher, in den eigenen Reihen sowohl Exponenten der Arbeitgeberschaft als auch der Gewerkschaften heimisch werden zu lassen. mehr lesen / lire plus

SCHULREFORM: Mobilmachung

Um die Meinungsbildung und -äußerung der SchülerInnen in puncto Schulreformen zu unterstützen, haben die Schülerorganisationen die Kampagne „Deng Meenung zielt! Maach mat!!“ gestartet.

„Deng Meenung zielt! Maach mat!!“ so das Motto, unter dem sich am Wochenende VertreterInnen diverser Schülerkomitees zusammengefunden haben, um einen Aktionsplan vorzustellen, der den Meinungen der SchülerInnen zur geplanten Sekundarunterrichtsreform mehr Gehör verschaffen soll. „Im Moment haben wir einen Plan ausgearbeitet, der auf drei Pfeilern beruht: einer Meinungsumfrage, einer Kontrollbefragung und einem großen Forum“, erklärt Magda Orlander, Mitglied der CNEL und Angehörige des Aktionskomitees „Reform 2011“ die Intitiativen. Das Aktionskomitee, bestehend aus drei Jugendorganisationen – dem Jugendparlament, der „Union nationale des Etudiant-e-s du Luxembourg“ (UNEL) und der „Conférence nationale des élèves du Luxembourg“ (CNEL) – hatte sich im November, zwei Wochen nach der großen Schülerversammlung vom 17. mehr lesen / lire plus

Die Tram bleibt auf der Schiene

Der Anfang Januar von Finanzminister Luc Frieden in die Debatte gebrachte Finanzierungsvorbehalt bezüglich der Tram scheint vom Tisch. In einer Arbeitssitzung zwischen Regierung und Stadt Luxemburg hielten sowohl der Premier als auch der Nachhaltigkeitsminister am Bau der ersten Tramtrasse ab 2014 fest. Bis 2017 soll die Trasse zwischen Kirchberg und Hauptbahnhof fertiggestellt sein. Der Méco freut sich über die klare Aussage und hat bereits angelaufene Beratungen mit anderen Organisationen, um diesbezügliche Protestaktionen zu planen, abgeblasen. Ein attraktiver öffentlicher Transport sei nicht nur ein Must für eine neue Urbanität, zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und Reduktion der Staus, sondern auch ein zentraler Kompetitivitätsfaktor für den Wirtschaftsstandort Luxemburg, heißt es in einem Méco-Kommuniqué an die Adresse des Finanzministers, dem Luxemburgs Konkurrenzfähigkeit doch eigentlich am Herzen liegen müsste. mehr lesen / lire plus

Das gute Leben in der Debatte

Am kommenden Montag laden der Méco und das OekoZenter zusammen mit Caritas, CPMT, Etika, IEES und der Arbeitsgruppe „Nachhaltige Entwicklung” der Universität Luxemburg zu einem Vortrag mit Diskussion unter dem Titel „Wohlstand oder Wachstum? 
Neue Bilder vom guten Leben und nachhaltige Entwicklung“ ein. Hans Holzinger, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Robert-Jungk-Stiftung Salzburg, wird ab 20 Uhr im Hotel Parc Belle-Vue (5, av. Marie-Thérèse, Luxembourg) gängige Argumente für Wirtschaftswachstum einer kritischen Prüfung unterziehen und dabei Alternativwege aufzeigen. In der Wirtschaft wird Begrenzung als Stillstand, als Schrumpfung oder gar als Gefahr empfunden. Die begrenzten Ressourcen in einer sich rapide verändernden Welt, aber auch die Krisen des Wohlfahrtsstaats legen jedoch ein neues Verständnis von Wachstum und Wohlstand nahe. mehr lesen / lire plus

Le Bommeleeër : un fumigène ?

Ils doivent bien se marrer dans leur cachette, les poseurs de bombes qui ont tenu en haleine le pays au milieu des années 1980. Une fois de plus, le pays entier est à leurs trousses et une fois de plus c’est le même scénario : l’opacité augmente au fur et à mesure que les recherches avancent. Alors que l’ancien directeur général de la police Pierre Reuland refait surface et est accusé d’être un des principaux intéressés à étouffer l’affaire, les députés inondent les ministères de questions parlementaires urgentes et les médias de communiqués de presse alarmants. Des détails jusqu’ici inconnus ou du moins longtemps occultés apparaissent presque chaque jour, contribuant ainsi à la confusion générale. mehr lesen / lire plus

Pauvre église ?

Alors qu’ils pensaient avoir laissé la tempête derrière eux, les représentants de l’église catholique luxembourgeoise se retrouvent une nouvelle fois dans la tourmente à cause du dossier pédophile. Le nouvel archevêque Jean-Claude Hollerich aurait pourtant pu anticiper que son offre d’indemniser avec seulement 5.000 euros les victimes des attouchements par ses prêtres et ses nonnes provoquerait une levée de boucliers – certes pas dans le camp politique, où même l’opposition observe jusqu’ici un silence monastique, mais dans celui des ONG. Ainsi, l’AHA – l’Alliance des agnostiques et athéistes – fait la comparaison avec d’autres pays qui ont traversé des processus similaires : en Autriche les 20.000 euros payés par l’église aux victimes sont perçus par ces dernières comme une « gifle supplémentaire », tandis qu’en Irlande l’Etat a du moins déboursé quelque 60.000 euros par victime. mehr lesen / lire plus

Fixerstuff: Provisorische Besserung

Unter reger Anteilnahme der Betreuer, Vertreter der Gemeinde und des  Gesundheitsministeriums, der Rettungsdienste und der Polizei wurden letzte Woche die neuen provisorischen Abrigado-Containerstrukturen mit ihrer Tages- und Nachteinheit sowie einem Drogenkonsumraum feierlich eingeweiht. Es wurde höchste Zeit, denn die heruntergekommene alte Struktur, hatte nach acht Jahren längst ausgedient: Gemäß der „Broken-Window-Theory“ wonach beispielsweise ein zerbrochenes Fenster in einem leerstehenden Haus, später zu völliger Verwahrlosung führen kann, hatten die alten Strukturen ihr Limit sogar überschritten. Dass dennoch selbst ein gut ausgestatteter Konsumraum alleine nicht ausreicht, um den Problemen der Abhängigen zu begegnen, wurde von den Betreuern hervorgehoben. Gerade wenn ein Abhängiger versuche seinen Drogenkonsum einzuschränken, um eine Therapie anzustreben, daure es zu lange – zum Teil bis zu sechs Monate – ehe ein Bett in einer Klinik frei würde und das Risiko eine Rückfalles steigt je mehr Zeit vergeht. mehr lesen / lire plus

Ohne Herz kein Preis

Dass ein Artikel über das Recht von behinderten Menschen auf ihre Sexualität den „Coup de Coeur“ beim „EU-Journalistenpreis – Gemeinsam gegen Diskriminierung!“ gewonnen hat, finden wir gut. Besonders freuen wir uns darüber, dass er aus der Feder unserer Kollegin Christiane Walerich stammt. „Gegen alle Vorurteile“ erschien in der Nummer 1122 und kann im Online-Archiv unter www.woxx.lu/id_article/4873 nachgelesen werden. Der Beitrag zeigt, dass guter Journalismus sowohl Interesse am Thema als auch Fleiß bei der Recherche voraussetzt. Für einen solchen engagierten Artikel braucht es aber mehr: Betroffene, die bereit sind, nicht nur über die politischen sondern auch die persönlichen Aspekte des Themas zu reden. mehr lesen / lire plus

INTERNET: Ad Acta

La cyber-guerre qui faisait tant fantasmer il y a quelques années vient de commencer. Et les défenseurs de la liberté du net affrontent les tenants de la « sécurité » dans les rues du monde entier.

La vague de protestation contre Acta (Anti Counterfeit Trade Agreement), un pacte commercial international qui veut imposer des normes draconiennes contre toutes sortes de contrefaçons dans le monde est devenue internationale. Des parlementaires polonais qui mettent des masques Anonymous, en passant par les partis des pirates europeéns qui se mobilisent, jusqu’au Luxembourg, où, après les pirates locaux, Déi Greng et Déi Lénk viennent de se joindre à la manif qui aura lieu ce samedi midi à la place d’Armes. mehr lesen / lire plus

FOTOGRAFIE: Verfolgung, Selektion und Segregation

Mit Verve schmeißt das Resistenzmuseum in Esch seinen Hut in den Ring zugunsten eines Volksstammes, der viel zu oft der Verdrängung anheim fällt, und setzt sich in der aktuellen Ausstellung mit einem ungewöhnlich aggressiven Auftritt für das europäische, aber fremde Volk der Roma ein.

Unter dem Titel „Peuple européen, peuple étranger – Le Luxembourg et les Roms“ zeichnet die Ausstellung ein Bild der Verfolgung, Selektion und Segregation eines Volkes nach, das durch seine Lebensweise so deutlich gegen gängige westliche Sitten und Gebräuche verstößt, dass es schon deshalb seit ewigen Zeiten und noch heute mit „umherziehenden Gaunern“ gleichgesetzt wird.

Und was sind sie schon: Diebe und Bettler, die im besten Fall Schrott zu Geld machen, gewonnen aus Kupferkabeln, die sie wahrscheinlich irgendwo aus dem Boden gerissen haben. mehr lesen / lire plus

RODRIGO GARCIA: Transgender im 19. Jahrhundert

In „Albert Nobbs“ werden traditionelle Geschlechtsbilder kritisiert. Der Film stellt zudem die Frage der Identität über jene des Geschlechtes.

Neue Möglichkeiten eröffnen sich Nobbs als er den selbstbewussten Maler Hubert Page trifft.

Manchmal hätte man Lust die Figur des Albert Nobbs an den Schultern zu packen und zu schütteln, damit sie aus ihrer Zurückhaltung und fast künstlich wirkenden Selbstlosigkeit ausbricht und an Lebendigkeit gewinnt. Das ist denn auch fast der einzige Vorwurf den man dem gleichnamigen Film des kolumbianischen Regisseurs Rodrigo Garcia vorwerfen kann.

„Albert Nobbs“ basiert auf einer Kurzgeschichte des irischen Romanciers George Moore (1852-1933), eine Story, die letztlich die Fundamente einer in weiblich und männlich aufgeteilten Welt ins Wanken bringt: Es geht nicht nur um die Frage der sozialen Auf- und Abstiegsmöglichkeiten und den Raum, den eine Gesellschaft einem Geschlecht zuerkennt. mehr lesen / lire plus

RETRO-NOSTALGIA-MUSIK: Zeitreise? Nicht ohne meine Blouse!

Die junge Band „Blouse“ liegt mit ihrer 80er Retro-Nostalgia-Musik momentan voll im Trend.

Am kommenden Freitag kann man Blouse die nähere Zukunft etwas schmackhafter machen, indem man ihr Konzert in Luxemburg besucht.

„That’s what the present is. It’s a little unsatisfying because life’s a little unsatisfying,“ sagt der Protagonist in Woody Allens Film „Midnight in Paris“. Es ist unklar ob Blouse, wie so viele andere junge Bands in den letzten Jahren, sogar Jahrzehnten, diese Einsicht erreicht hat. Die dreiköpfige Band aus Oregon in den USA scheint festzuhängen in der Vergangenheit. Äußerlich dreht sich alles um die 80er Jahre – musikalisch, thematisch, visuell. mehr lesen / lire plus

ITALIEN: Die Sphäre der Revolte

Seit vielen Jahren ist die italienische Linke zersplittert und wird politisch immer bedeutungsloser. Fausto Bertinotti plädiert daher für eine Öffnung der Linksparteien hin zu den sozialen Bewegungen. Er war von 1994 bis 2006 Generalsekretär der Partei „Rifondazione Comunista“ und von 2006 bis 2008 Präsident des italienischen Parlaments. Heute gibt er die Zeitschrift „Alternative per il Socialismo“ heraus. Die woxx sprach mit ihm über möglichen Widerstand gegen die Austeritätspolitik in Italien und Europa.

Erinnert daran, dass der so genannte Sozialstaat erkämpft worden ist: Der italienische Politiker Fausto Bertinotti.

woxx: Sie haben den Regierungswechsel in Italien einen kalten Putsch genannt. Wer waren die Putschisten? mehr lesen / lire plus

LITERATUR: Keine Reise ans Ende der Nacht

„Menschenliebe und Vogel, schrei“ ist das Erstlingswerk der jungen Autorin Nora Wagener, die trotz handfester Beweise für ihr Talent noch nicht die Aufmerksamkeit erlangt hat, die sie eigentlich verdient.

Möchte nicht unbedingt in ihrer Heimat Wurzeln fassen: Nora Wagener.

Es gibt viele Orte in Luxemburg-Stadt, an denen man auf Nora Wageners Roman aufmerksam werden kann. Man muss nur genau hinschauen: Auf Straßenlampen, Geländern, sowie auf verschiedenen Toilettenwänden in hippen Kneipen, überall dort, wo auch alle anderen anonymen Stickerkleber ihren Senf zum Weltgeschehen dazugeben oder nur etwas Aufmerksamkeit erheischen wollen, findet man Sticker mit dem Cover ihres Erstlingswerks. Auch auf dem Pissoir des trendigen Cafés, in dem unser Treffen stattfindet, prangt die Werbung. mehr lesen / lire plus

PRÉSIDENTIELLES FRANÇAISES: Par où, la gauche ?

François Hollande élu président, ça ferait quoi ? Une analyse des enjeux des élections françaises et des manières de faire campagne selon qu’on soit rose, rouge ou vert… en France ou au Luxembourg.

Affichage « sauvage » du Front de gauche.

A deux mois et demi des élections présidentielles françaises, il semble que les jeux soient faits. Nicolas Sarkozy et François Hollande passeraient le premier tour, ensuite celui-ci l’emporterait confortablement sur celui-là. Un peu comme lors d’un Tour de France sous le règne d’Eddy Merckx ou de Lance Armstrong, on s’ennuyerait donc ferme…

Il n’en est rien. Tout d’abord parce que les sondages d’aujourd’hui rendent compte du paysage politique actuel, et non de celui du 22 avril. mehr lesen / lire plus