Man muss schon wissen, wo man hingehört. Frau auch. Nachdem diese Woche im Europaparlament etwas Frauenpower aufkam und ein Hearing mit dem (männlichen) Luxemburger Kandidaten für das Direktorium der Europäischen Zentralbank aus Gründen der Gendergerechtigkeit abgesagt wurde, war die Aufregung groß. Eine solche Lastminute-Aktion sei inakzeptabel und nichts Anderes als ein Angriff auf das kleine Luxemburg, so die einhellige Meinung (bis auf eine) im Lager der großherzoglichen Europa-Parlamentarier. Da spielte es auch keine Rolle, dass der (Luxemburger) Chef der Eurogruppe schon im Januar in der Sache angeschrieben worden war. Auch Viviane Reding, die EU-Kommissarin, die an anderen Fronten vehement für Frauenquoten kämpft, besann sich ihrer ethnischen Wurzeln. In diesem Fall hätten wir aus Luxemburger Sicht ein männliches Talent, auf das wir nicht verzichten können, so ihr Argument. Hinter den nicht gerade für seine sozialmarktwirtschaftlichen Visionen bekannten Yves Mersch stellten sich auch alle Luxemburger Abgeordnete. Zum Beispiel Lucien Lux (LSAP). Nation geht eben auch über Inhalte. Das Europaparlament schreibt nun noch einmal einen Brief. Yves Mersch sitzt so lange auf der Wartebank.
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