Ex-Ombudsman Marc Fischbach kann das Schlichten nicht lassen. Im Auftrag des aktuellen Verteidigungsministers verfasste er, der zu Zeiten des Kalten Krieges diesen Posten innehatte, einen knappen aber zielgerichteten Bericht über den Zustand der Luxemburger Armee. Seit der „Boxemännercher“-Affäre ist gewusst, dass es mit der Stimmung in der Truppe nicht zum besten steht. Fischbach, der rund 40 Einzelgespräche mit Betroffenen aus allen Rängen geführt hat, bestätigt dies und unterbreitet deshalb eine Reihe Vorschläge, wie man diesen Problemen beikommen kann. Minister Halsdorf will diesen Bericht mit allen Beteiligten diskutieren und dabei keine Piste auslassen. Neben einigen Vorschlägen bezüglich der Rekruten und vor allem der diskriminierenden Situation des Teils der Truppe, der sich nicht für den internationalen Einsatz bereit erklärt hat, fordert Fischbach ein Abspecken des Etat-Major. Viele Funktionen seien doppelt besetzt, einmal in der Stadt und einmal in der Diekircher Kaserne, was einen großen Teil der Kommunikationsprobleme erkläre. Das Alltagsgeschäft solle in Diekirch abgewickelt werden. Der Etat-Major dafür verschlankt und zu einem Beraterteam für den Minister umfunktioniert werden, das langfristige Problemlösungen ausarbeiten soll. Sich selber gesund zu schrumpfen dürfte die erste und die wohl schwierigste Aufgabe dieser Beratungsstruktur werden, denn wer wird sich schon freiwillig zurück nach Diekirch beordern lassen?
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