Am vergangenen Montag verabschiedete der
hauptstädtische Gemeinderat eine Motion, die sich für den Fortbestand
und die Einhaltung des Nachtflugverbots am Findel ausspricht (woxx
1187). Alle Fraktionen stimmten dafür, außer der CSV, die sich enthielt.
War es Anfang des Jahres noch der sozialistische Wirtschaftsminister
Etienne Schneider gewesen, der das Verbot weiter aufweichen wollte, so
scheint jetzt die CSV sich als die Partei profilieren zu wollen, der
kein Preis zu hoch ist, wenn es um Wirtschaftsinteressen geht. Denn dass
die CSV sich im Gemeinderat enthielt, war kein Zufall. Im Rahmen der
parlamentarischen Orientierungsdebatte zum Findel forderte
Transportminister Claude Wiseler drei Tage später „eine offene
Diskussion über das Nachtflugverbot”, wie wort.lu berichtet. Worauf der
Minister – theoretisch auch zuständig für Umwelt- und Lärmschutz –
hinaus will, macht seine Argumentation deutlich: Die erfolgreichen
Flughäfen in der Großregion seien Liège und Hahn, wo kein
Nachtflugverbot herrsche, die anderen hätten ähnliche Probleme wie der
Findel. Möglicherweise hofft die Regierung, mit zusätzlichen Einnahmen
den Erhalt des sozialen Besitzstandes und der Arbeitsplätze mit den
Profit-Interessen der katarischen Investoren in Einklang bringen zu
können – auf Kosten der Nachtruhe von Zehntausenden Menschen.
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