CES: das Ende des kalten Krieges

Der Noch-Vorsitzende des Wirtschafts- und Sozialrats (Conseil économique et social, CES), André Roeltgen (OGBL), kündigt eine Revolution an: Das aus dem Jahre 1966 stammende Gesetz über die Zusammensetzung dieses Gremiums, in dem Arbeitgeber und Arbeitnehmer paritätisch miteinander diskutieren, soll endlich so verändert werden, dass auch Nicht-Luxemburger Mitglieder sein können. Allerdings soll sich die Öffnung auf EU-BürgerInnen beschränken. So jedenfalls lautet der der Regierung vorgelegte Entwurf. Und auch der kalte Krieg zwischen Patronat und Gewerkschaften scheint vorüber zu sein: zum ersten Mal seit langem wurden diese Woche wieder eine Reihe Resolutionen verabschiedet, und dies auch noch einstimmig! Im Februar wird der Vorsitz des Gremiums turnusmäßig an das Patronat gehen, die für den Posten vorgesehene Person ist Gary Kneip, der Vorsitzende der Confédération du Commerce. Trotz der schlechten Stimmung im CES, die der Tripartite-Streits vor zwei Jahren zurückließ, konnte Roeltgen zumindest eine Hausaufgabe fristgerecht erledigen: Der CES hat seinen Avis zur Schaffung eines PIBien-être, jener Messgröße, die Aufschluss über das qualitative Wohlsein unserer Gesellschaft geben soll, abgeschlossen. Der Rat spricht sich darin gegen einen einzigen, synthetischen Indikator aus und befürwortet an seiner Stelle eine Batterie von 11 Unterindikatoren, die zusammengenommen jedes Jahr ein Bild vom gesellschaftlichen Zustand liefern. Jetzt darf man gespannt sein, ob auch der CSDD, der Rat für nachhaltige Entwicklung, der den PIBien-être-Prozess ebenfalls begleitet, sich diese Sicht der Dinge zu eigen machen wird.


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