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Le jazz luxembourgeois bouge et vivote, et ce n’est pas vraiment une nouveauté. Mais qu’il commence à devenir une histoire de générations, peut-être bien. En tout cas, le premier album baptisé « Force » et dont les habitués des « apéros jazz » de l’Abbaye de Neumünster connaissent sûrement déjà quelques morceaux, était attendu depuis longtemps. Ce quatuor composé de très jeunes musiciens – David Ascani aux saxophones, Pol Belardi à la basse électrique, Niels Engel aux fûts et Jérôme Klein au piano – s’est un peu constitué par hasard lors d’une session jam il y a quelques années. Et depuis, le courant passe visiblement : les compositions, écrites par Pol Belardi, forment une sorte de tapis volant propulsé par la capacité d’improvisation du groupe, ce qui fait toute sa force. mehr lesen / lire plus

Jake Bugg

Er hat zwar kaum einen richtigen Bart und doch schon einen Vermerk bei Wikipedia. Seit letzten November überschlugen sich die Musikkritiker in seiner britischen Heimat vor Lob, als sein selbstbetiteltes Debütalbum erschien. 2013 scheint auf jeden Fall sein Jahr zu werden: Die Rede ist von dem gerade mal 18-jährigen Jake Bugg, der mit bürgerlichem Namen eigentlich Jacob Edwin Kennedy heißt. Kurz nachdem ein Song von ihm für eine Bierwerbung benutzt wurde, schoss sein erstes Album auf Platz eins der britischen Charts. Mittlerweile wird Jake Bugg gar als neuer Bob Dylan gehandelt und mit dem frühen Donovan verglichen. Bugg, der ursprünglich aus Nottingham stammt, begann im Alter von zwölf Jahren Gitarre zu spielen und schuf melancholische und nachdenkliche Songs auf seiner Gibson. mehr lesen / lire plus

SLUMTOUR IN MUMBAI: Drachensteigen auf dem Müllberg

Januar ist der Monat der Ferienkataloge. Keine Lust auf Sandstrand und Sonnenbrand? Vielleicht lieber eine Slum-Safari, wie sie mittlerweile in mehreren Großstädten des Südens angeboten werden? Ein kritischer Bericht aus Indien.

Alles Banane? Slum-Shirts und Stofftaschen im Merchandising-Angebot von Reality Tours.

Drei Kinder in ärmellosen, schmutzig verschwitzten Shirts und kurzen Shorts laufen barfuß über eine mit zertrampelten Plastikflaschen und zerfetzten Plastiktüten übersäte Ebene. Eine Mauer! Sie springen drüber, landen auf einem Wellblechdach und entkommen schließlich in den engen Gassen eines Slums ihren beiden Verfolgern – zwei Polizisten, Sonnenbrillenträgern in khakifarbener Uniform, die drohend ihre Holzstöcke schwingen.

Die bekannte Verfolgungsjagd aus dem Film „Slumdog Millionaire“ spielt sich in Dhavari, Mumbais größtem Slum, ab. mehr lesen / lire plus

ARBEITSLOSIGKEIT: Dauerhoch

Arbeitsminister Nicolas Schmit (LSAP) sieht sich mit einer Rekord-Arbeitslosigkeit konfrontiert.

Sogar die Jugendorganisationen der Regierungsparteien verlangen Maßnahmen zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit – hier bei einer Pressekonferenz vergangene Woche. Der zuständige Minister wehrt sich und geht in die Offensive.

Eigentlich wollte Arbeitsminister Nicolas Schmit am Mittwoch mit positiven Nachrichten dem in den Reihen der Opposition, aber auch der Sozialpartner, erhobenen Vorwurf entgegentreten, er und seine RegierungskollegInnen seien bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, und im besonderen der der Jugendlichen, untätig. Doch ausgerechnet das von ihm reformierte Arbeitsamt machte ihm einen Strich durch die Rechnung: Wenige Stunden vor der vom Minister anberaumten Pressekonferenz veröffentlichte die Adem die jüngsten Zahlen zum Luxemburger Arbeitsmarkt, und die haben es in sich. mehr lesen / lire plus

« DROGUE DU VIOLEUR »: Crimes presque parfaits

C’est, la plupart du temps, le crime parfait : la victime ne se rappelle rien, se sent humiliée et ne peut souvent même pas prouver qu’elle a été mise sous influence. Le GHB est devenu un outil non seulement pour violeurs, mais est aussi utilisé pour des vols.

Le danger est au fond du verre.

Quand on entend, ou lit, les histoires de victimes du GHB (acide 4-hydroxybutanoïque), communément appelée aussi la « drogue du violeur », une question revient toujours : mais qu’est-ce qui se passe dans la tête de ces gens, qui utilisent une substance chimique, dangereuse de surcroît, juste pour arriver à leurs fins ? mehr lesen / lire plus

WOHNUNGSNOT: Spenden und bewenden lassen

Wie ein Tropfen auf den heißen Stein wirkt der Mietzuschuss, den Marco Schank diese Woche vorstellte. Vor allem jedoch wird mit ihm das eigentliche Problem gar nicht berührt: die Preistreiberei bei den Mietwohnungen zu stoppen.

Seit Jahren steigen die Mietpreise in Luxemburg. Der „Observatoire de l’habitat“ stellte bei einer Analyse der in den Tageszeitungen angegebenen Mietpreise fest, dass zwischen 2005 und 2012 die Mieten für Häuser um 11,5 Prozent und diejenigen für Wohnungen um rund 20 Prozent gestiegen sind. Die Mietpreise für Einzimmerwohnungen legten sogar um 27 Prozent zu. Zugleich befanden sich im Jahr 2010 54 Prozent der Haushalte, die ein auf dem privaten Immobilienmarkt gemietetes Studio bewohnen, unter der Armutsgrenze. mehr lesen / lire plus

ÉCOLE FONDAMENTALE: Le grand bilan

Grosse journée ce jeudi pour la ministre de l’Education nationale. Le bilan de la réforme de l’enseignement fondamental a été présenté. Premières impressions.

Cela n’arrive pas si souvent dans l’Education nationale, mais il faut bien l’admettre : le bilan sur la réforme de l’enseignement fondamental (l’ancien enseignement « primaire ») est un texte intéressant à lire. Peut-être est-ce dû à son rédacteur, Siggy Koenig : l’ancien pilier du ministère désormais en retraite semble ne pas avoir été touché par la novlangue technocratique et son verbiage.

Le bilan présenté ce jeudi est une vaste chose (90 pages à lire en diagonale à quelques heures du bouclage) : d’une part, il s’appuie sur une étude réalisée par l’Université du Luxembourg, de l’autre sur un grand nombre d’entretiens avec les syndicats, les enseignants, les parents d’élèves, les collaborateurs du ministère et autres responsables scolaires, sans oublier les divers documents législatifs et administratifs. mehr lesen / lire plus

AUTOFESTIVAL: Von 100 auf Zero

In diesem Jahr sind die klassischen Spar-Autos aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit geraten und die elektrischen als Öko-Autos der Zukunft noch kaum zu sehen.

Öko-Autos? Das war gestern. Nachdem das Nachhaltigkeitsministerium die Prämien für den Kauf von verbrauchsarmen Wagen gestrichen hat, steht das diesjährige Autofestival ganz im Zeichen von Sport und Luxus. Einzig die Prämie für Elektroautos ist geblieben. Doch die sind nicht unbedingt verbrauchsarm. So bewirbt Mercedes im Festival-Flyer den viermotorigen SLS AMG Coupé Electric Driven als den schnellsten elektrisch angetriebenen Serienwagen der Welt, der es binnen 3,9 Sekunden von Null auf Hundert schafft.

Gewiss, die Elektromobilität spielt in den langfristigen Zukunftsszenarien für durchgreifende CO2-Reduktionen eine wichtige Rolle. mehr lesen / lire plus

Justice en Syrie… et au Mali !

Avec quatre autres membres du Conseil de sécurité des Nations unies, le Luxembourg appelle à ce que la Cour pénale internationale (CPI) soit saisie des crimes de guerre actuellement commis en Syrie. Cet appel fait suite à une lettre de 58 pays au Conseil de sécurité lui demandant la même chose. En effet, la Syrie n’ayant pas reconnu la CPI, seul cette institution onusienne peut imposer l’autorité de la Cour. Or une telle décision est à la merci du veto des membres permanents, notamment la Russie et la Chine. Les ONG de défense des droits humains réclament la saisine de la CPI depuis de longs mois, tout en insistant sur le fait que des crimes de guerre sont probablement commis par l’ensemble des acteurs. mehr lesen / lire plus

CES: das Ende des kalten Krieges

Der Noch-Vorsitzende des Wirtschafts- und Sozialrats (Conseil économique et social, CES), André Roeltgen (OGBL), kündigt eine Revolution an: Das aus dem Jahre 1966 stammende Gesetz über die Zusammensetzung dieses Gremiums, in dem Arbeitgeber und Arbeitnehmer paritätisch miteinander diskutieren, soll endlich so verändert werden, dass auch Nicht-Luxemburger Mitglieder sein können. Allerdings soll sich die Öffnung auf EU-BürgerInnen beschränken. So jedenfalls lautet der der Regierung vorgelegte Entwurf. Und auch der kalte Krieg zwischen Patronat und Gewerkschaften scheint vorüber zu sein: zum ersten Mal seit langem wurden diese Woche wieder eine Reihe Resolutionen verabschiedet, und dies auch noch einstimmig! Im Februar wird der Vorsitz des Gremiums turnusmäßig an das Patronat gehen, die für den Posten vorgesehene Person ist Gary Kneip, der Vorsitzende der Confédération du Commerce. mehr lesen / lire plus

EU-KRISE: Strukturreformen, gewusst wie

Eine Folge der Krise ist, dass nicht der Markt, sondern der Staat an Einfluss verliert. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, müssen die Staaten in die Lage versetzt werden, zu investieren, folgert Peter Bofinger.

„Die Krise war ein globales Phänomen und sie ist ein Problem der Bankenaufsicht. Sie ist aber auch ein Problem der Wirtschaftswissenschaft: In den Standardlehrbüchern der Wirtschaftswissenschaften haben die Banken oft nur eine reine Durchleitungsfunktion; dass sie aber im großen Stil Kredite schaffen und damit riesige Blasenprozesse in Gang setzen, kommt nicht vor“, so Peter Bofinger, Mitglied im Rat der Wirtschaftsweisen der Bundesregierung. Er gilt als der führende Vertreter einer nachfrageorientierten Wirtschaftswissenschaft in Deutschland und vertritt damit eine Minderheitenposition. mehr lesen / lire plus

GRUPPENAUSSTELLUNG: Zwei Welten

Gleich zwei Künstlerinnen sind es, die mit der aktuellen Ausstellung in der Galerie Zidoun in Luxemburg präsentiert werden. Verschwenderisch viel Raum steht nicht zur Verfügung, und so werden von der einen „nur“ drei großformatige Arbeiten gezeigt, während von der anderen vier kleinere Bilder und eine wandfüllende, fast den Raum sprengende Collage ausgestellt sind. Beide Künstlerinnen leben und arbeiten in den Vereinigten Staaten.

Njideka Akunyili ist 1983 in Nigeria geboren, lebt aber schon geraume Zeit in den USA. Sie gilt vielen als hoffnungsvoller Stern am Kunsthimmel und nahm im letzten Jahr teil am „Artist-in-Residence“-Programm des Studio-Museums in Harlem, das besonders afrikanische Künstler unterstützt. mehr lesen / lire plus

Debatte zur Staatsbürgerschaft

Justizminister François Biltgen (CSV) wird am kommenden Donnerstag vor der Chamber die seiner Meinung nach diskussionsbedürftigen Punkte bezüglich der Staatsangehörigkeitsreform vortragen. Er wolle seine persönliche Meinung hierzu zwar kundtun, aber es gehe ihm darum, eine offene Debatte zu einer sensiblen Problematik zu führen. Drei Problemfelder stechen hervor: Der luxemburgische Sprachentest, die Residenzdauer und die Sonderstellung verheirateter Personen. Den Sprachentest will Biltgen nicht abschaffen, aber mit der Residenzdauer „atmen“ lassen. Wer länger als die vorgeschriebene Mindestzeit im Lande ist, dürfe im Sprachentest Schwächen zeigen. Bei der Residenzdauer sei nicht die Zahl der Jahre das Problem, sondern die Voraussetzung am Stück eine gewisse Zeit im Lande zu leben. mehr lesen / lire plus

QUENTIN TARANTINO: « I like the way you die, boy ! »

Dans « Django Unchained », Quentin Tarantino utilise les codes du « western spaghetti » pour fustiger l’esclavage – un thème toujours tabou outre-Atlantique.

Exploser la tronche à de gros racistes : une jouissance tout à fait typique chez Tarantino.

Ce qui commence par une rencontre fortuite sur un chemin de campagne perdu en plein Texas hivernal, est le début d’une grande, voire mythique, amitié. Quand une bande d’esclavagistes croise le docteur King Shultz, un expatrié allemand, une querelle mortelle éclate et l’esclave Django – tout comme ses compagnons d’infortune – se retrouvent libérés. Mais vu que Django connaît les frères Brittle, ceux-là même que le chasseur de primes Shultz veut à tout prix abattre, les deux hommes s’associent. mehr lesen / lire plus

CHANSON: Die Tigerin

Abgesehen von einer Testphase in der Theaterwelt hat Emily Loizeau den klassischen Werdegang einer seriösen Populärmusikerin durchlaufen. Ihr aktuelles Album ist ihr Reifezeugnis und Beweis dafür, dass man keine Lady Gaga sein muss, um die Zielgerade zu erreichen.

Hat – bis jetzt zumindest – eine Bilderbuchkarriere hingelegt: Emily Loizeau.

Schritt eins in der Karriere einer seriösen Populärmusikerin: künstlerische Wurzeln und Lehrjahre. 1975 als Tochter einer englischen Künstlerin und eines französischen Vaters in Frankreich geboren, fing Emily Loizeau mit fünf Jahren an, klassisches Klavier zu lernen. Nach ihrem Studium in klassischer Musik, Philosophie und Theater in London arbeitete sie, in den Fußstapfen ihrer Großmutter, der Schauspielerin Peggy Ashcroft, als Regieassistentin im Musiktheater. mehr lesen / lire plus

FEMINISTISCHE ARABELLION: Die neue Ordnung bleibt männlich

Ob in Tunesien, Libyen oder Ägypten – die Hoffnungen auf Gleichberechtigung vieler Frauen, die sich an den Protesten beteiligt hatten, sind enttäuscht worden. Dennoch gibt es Feministinnen, die weiterhin die bestehenden patriarchalen Geschlechterverhältnisse herausfordern.

Kampf gegen die partriarchale Bevormundung durch Kartheiser, Mursi und Co: Angehörige der feministischen Bewegung – hier auf einer Demonstration in Kairo.

Zu Anfang der Revolution standen die Frauen gleichberechtigt auf den Barrikaden. In den vergangenen zwei Jahren sind sie in den Ländern des „arabischen Frühlings“ zurückgedrängt worden. Allerdings haben sie sich auch Räume zurückerobert und erstmals angefangen, die patriarchalen Verhältnisse grundsätzlich in Frage zu stellen. Kurz nach dem Sturz des Despoten Hosni Mubarak hatte die ägyptische Frauenrechtlerin Aida Saif al-Dawla in einem Interview gesagt: „Kultur und Moral kommen nach der Frage, ob die Menschen das Gefühl haben, dass sie über ihr Leben bestimmen können. mehr lesen / lire plus

VERGANGENHEITSSBEWÄLTIGUNG: Unter Deutschen

Aus der Perspektive eines jüdischen Re-Emigranten beschreibt Ursula Krechels preisgekrönter Roman „Landgericht“ eindringlich die vergiftete Atmosphäre im bundesrepublikanischen „Wirtschaftswunder“ nach der militärischen Niederwerfung der deutschen Volksgemeinschaft.

Literarischer Stil, der den
LeserInnen Einfühlung ermöglicht:
Die Autorin Ursula Krechel.

In den Fünfzigerjahren herrschte in Deutschland Stille: Über die NS-Zeit wurde geschwiegen und kaum geschrieben. Günter Grass‘ verschwurbeltes Epos „Die Blechtrommel“ (1959), in dem die ?miefigen‘ Wirtschaftswunderjahre aus der Sicht eines Kindes beschrieben werden, ist die deutsche (Nicht-)Antwort auf eine Vergangenheit, die partout nicht vergehen wollte. Ein Historienschinken, der zum Bestseller avancierte und zur Schullektüre wurde. Balsam für das nationale Selbstbewusstsein, verkehrt er doch Täter und Opfer. mehr lesen / lire plus