(rg) – Am Rande der offiziellen Verleihung der Presseausweise an 19 JournalistInnen am vergangenen Dienstag war zu erfahren, dass die Zahl der anerkannten BerufsjournalistInnen im Vergleich zum Zählstand Ende 2012 von 513 auf 470 zurückgegangen ist. Dieser Schwund um 8,4 Prozent ist damit das sichtbare Zeichen der Krise der Medienbranche, insbesondere der Printmedien. Dabei ist zu bedenken, dass diese Zahlen nicht den ganzen Umfang des Rückgangs widerspiegeln, da sie ihrerseits etwa 50 pensionierte JournalistInnen enthalten, die ihren Titel ehrenhalber behalten dürfen, und Entlassungen – wie etwa am Ende des Jahres bei der Schließung des point24 – nicht automatisch zur Aberkennung des Titels führen. Arbeitslose JournalistInnen behalten ihren Ausweis in der Regel bis sich herausstellt, dass sie den Beruf tatsächlich wechseln (müssen). Andererseits hatte die Zahl der anerkannten JournalistInnen seit der Reform des Pressegesetzes im Jahre 2008 einen gewissen Höhenflug angetreten, da die Voraussetzungen zur Anerkennung etwas gelockert wurden und zahlreiche neue Medien, vor allem im Bereich Internet, zu einem Anschwellen der Anträge geführt hatten. Dennoch ist davon auszugehen, dass bislang etwa jede zehnte Journalistenstelle der Krise zum Opfer gefallen ist. Der neue Medienminister Luc Frieden erbt demnach ein nicht ganz einfaches Dossier, da vor allem die Printmedien die Sparmaßnahmen in der Privatindustrie, aber auch beim Staat zu spüren bekommen. Rückläufiges Anzeigengeschäft und reihenweise Abbestellungen von Zeitungsabonnements, etwa in den Verwaltungen, mögen zu Einsparungen führen, auf so manche Medien wirken sie allerdings auch wie ein letzter Dolchstoß.
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