(avt) – Bisher waren sie noch nie an der Macht. Denn bisher nahm die CSV stets die LSAP mit ins Boot oder zog im Zweifelsfall die DP als Koalitionspartner vor. Doch nun erscheint die Chance, in einer Regierungskoalition an den Hebeln zu sitzen, greifbar. Sam Tanson wusste die fehlende Regierungserfahrung der Grünen auf dem Parteikongress jedenfalls als Stärke zu präsentieren: „Wären wir seit 70 Jahren an der Macht – so hätten wir es uns vielleicht auch so gemütlich gemacht“; Déi Gréng seien unverbraucht und könnten für Frischluft sorgen, meinte Tanson auf dem Kongress, wo es Kritik über die Skandale der schwarz-roten Koalition hagelte. Der Berichterstatter des parlamentarischen Untersuchungsausschusses François Bausch bezeichnete die Debatte im Parlament als einen „Akt der Rehabilitierung der Politik“ und warf Juncker vor, nicht(s) zur Aufklärung der Affäre beigetragen zu haben. Bausch prangerte den Umgang der CSV mit der LSAP an. Mit so einer Partei wolle man nicht im Boot sitzen, so Bauschs indirekte Zusage für eine Ampelkoalition, die auch Christian Kmiotek und Felix Braz im Falle des Falles nicht ausschlossen. In einer Resolution sind die Schwerpunkte von Déi Gréng für den Wahlkampf festgelegt: wirtschaftliche Herausforderungen, der Erhalt des Index, soziale Absicherung und „frischer Wind“ in den demokratischen Institutionen. Wenngleich die Grünen eine Wende in der Energiepolitik anstreben, wurde erstaunlich wenig über Umweltschutz gesprochen. Die Listen mit den SpitzenkandidatInnen werden am 25. Juli in Luxemburg vorgestellt. Das Wahlprogramm soll am 27. Juli stehen.
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