„Good Bye Monopol“ ist nichts völlig Neues. Will Kreutz hat das Konzept schon vergangenes Jahr in Differdingen mit Erfolg umgesetzt: die Transformation einer Gewerbefläche in eine Kunstplattform. Damit das Projekt sich trägt, bedarf es allerdings wieder kommerzieller Werber …

„Transformation before demolition“ lautet das Motto. Das klingt cool, ein bisschen nach Großstadt und Abriss und nach alternativer Nutzung. Dahinter verbirgt sich das erfolgreiche Konzept von Will Kreutz, in einem alten Monopol-Supermarkt ein Kunst-Happening zu veranstalten – eine Gratwanderung zwischen Kunst und Kommerz, die allerdings schon einmal gut funktioniert hat. „Wir dachten uns, es wäre interessant, wenn wir uns das Gebäude vornehmen könnten, bevor es abgerissen wird, um damit diese doch sehr bekannte und auch sentimental belegte Marke Monopol, die vor einigen Jahren verschwand, noch einmal aufleben zu lassen. Danach kann sie dann definitiv zu Grabe getragen werden“, schildert Kreutz seine Motivation.
Zusammen mit dem Street-Art-Künstler Sumo und einem Kollektiv aus deutschen und österreichischen Graffiti-Künstlern hatte Kreutz vor einem Jahr kurz entschlossen seine Idee umgesetzt und die alte Gewerbefläche fünf Tage lang bespielt. Und es funktionierte. Die Werbung über Facebook löste einen regelrechten Dominoeffekt aus. Rund 10.000 BesucherInnen zog das „Good-Bye-Monopol-Happening“ in das Gebäude im Viertel Foussbann.
Nun wird es in Luxemburg-Stadt, in Gasperich, gewissermaßen eine Neuauflage geben – auf einer fünfmal so großen Fläche: 5.000 Quadratmeter Innenräume und eine Parkplatzfläche von 6.000 Quadratmetern sollen von 25 internationalen und Luxemburger Künstlern bespielt werden. Darunter sind kalifornische, niederländische und auch einige namhafte belgische Graffiti-Aktivisten. Kreutz berichtet, dass er sich die Genehmigung für die Benutzung der Fläche hart erarbeitem musste. Für später sei geplant, die Halle auch als „Event-Location“ zu nutzen. Um die Kosten zu decken, hat Kreutz auch renommierte Marken wie Urban oder Mini mit ins Boot geholt. „Schon allein wegen der Größe und der finanziellen Aufwendungen“, sagt der Veranstalter. Auch die Künstler müssten bezahlt werden, 5.000 Spraydosen stehen bereit. Also doch eine kommerzielle Veranstaltung? ?“Es geht nicht darum, dass wir hier groß Reibach machen“, betont Kreutz. „Es geht nur darum, dass wir das wirklich finanziert bekommen und es dann auch wieder reinkriegen.“ So wird eine kollektive Kunstplattform entstehen, die sich über zehn Tage Stück für Stück weiterentwickelt. Vom 9. bis zum 20. September werden die Tore offen stehen und man hat Gelegenheit, die Künstler zu treffen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Dann kann jeder sich selbst ein Bild davon machen, was hinter „Transformation before demolition“ und „Good Bye Monopol“ steckt.
Vom 9. bis zum 20. September in der route d’Esch, in Luxemburg-Stadt.