(rg) – Pünktlich zur Sommerpause erscheint eine forum-Nummer, die den Eindruck erwecken könnte, als sei jetzt auch die auf gesamtgesellschaftliche Analysen ausgerichtete Monatsschrift dem Trend zur fortschreitenden Individualisierung erlegen. Reicht es nicht, wenn Brigitte, Health, Fitness und wie sie sonst noch alle heißen, uns besonders vor den fettentlarvenden Ferienmonaten vom Zeitungsständer ins Gewissen reden, endlich etwas für einen gesunden Körper (vom gesunden Geist ist meist weniger die Rede) zu tun? Das trifft jedoch auf das neue forum-Heft nur ansatzweise zu, geht es in ihm doch mehr um das Weshalb des „Optimierungsimperativs“ als um das Wie. Zudem bietet das Dossier am Ende einen Lichtblick für alle, die sich dem nicht mehr ganz so neuen Gebot verweigern, wonach ein glückliches Leben unbedingt einen gestählten Körper zur Voraussetzung haben muss. Eine ausführliche Besprechung des jüngsten Buchs von Thomas Piketty wirft die Frage auf, wieso es bislang in Luxemburg kaum eine Auseinandersetzung über dieses Werk gab, obwohl es doch genau die Superreichen im Visier hat, die den Fundus unseres neuen Wirtschaftsmodells bilden sollen. Eine Reportage über die „Marche pour la liberté“, eine Analyse der jüngsten Cannes-Filmfestspiele und eine kritische Würdigung der „année du citoyen“ sowie einige literarische Beiträge runden das Heft ab.
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