Abfall: ULC fordert Transparenz um Preiserhöhung

Der Luxemburger Konsument*innenschutz (ULC) äußerte in einem Presseschreiben vom 20. August scharfe Kritik am interkommunalen Abfallsyndikat (Sidec). Der Grund: Ohne Kund*innen im Voraus darüber zu informieren, erhöhte das Sidec seine Preise für die Müllentsorgung um bis zu 60 Prozent ‒ dies rückwirkend zum 1. Juli. Somit steigt etwa der Tarif für die Entsorgung der 60 Liter großen grauen Mülltonne von 86 auf 137,60 Euro. Betroffen sind rund 140.000 Bürger*innen aus 45 Gemeinden. Als Erklärung gab das Sidec die Inflation und die steigenden Energiepreise an. Die Energiekosten für die Vorbehandlung der Restabfälle etwa seien von jährlichen 300.000 Euro auf 1,3 Millionen Euro gestiegen. Auch die Verwaltungskosten zeigten einen starken Anstieg von 1,91 Millionen Euro im Jahr 2017 auf 3,67 Millionen Euro im Jahr 2021 auf. Nach eigenen Angaben habe das Sidec zudem für 2023 ein Defizit in Höhe von 4 Millionen Euro zu verzeichnen. Diese Zahlen lassen sich, laut ULC, jedoch nicht überprüfen, da der letzte Jahresbericht 2021 veröffentlicht wurde. Die ULC merkt ebenfalls an, dass seit 2020 die wöchentlichen Dienste des Syndikats auf eine Abfuhr alle zwei Wochen angepasst worden seien. Deshalb müsse eine unabhängige Instanz die Zahlen und Tariferhöhung des Sidec überprüfen. Sollte eine Erhöhung gerechtfertigt sein, fordert die ULC eine stufenweise Anpassung der Tarife statt der „sofortigen und vollen Belastung‟. Diese bezeichnete der ULC-Präsident Nico Hoffmann als „reinen Wucher‟: „Das hat mit einer nachvollziehbaren und transparenten Tarifanpassung nichts zu tun.‟ Die Preiserhöhung des Sidec ist die erste seit 2015. Der Jahresbericht für 2022 müsse noch vom Ministerium abgeschlossen werden, bevor er veröffentlicht werden kann.


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