Nation und Sprache: Die letzte Bastion

Sprache gilt als Kernelement der Identität. Im mehrsprachigen Luxemburg gewinnt das Luxemburgische immer mehr an Bedeutung – und erfüllt nicht zuletzt eine soziale Funktion.

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Nicht nur in der Sprachendebatte artikulieren sich identitäre Bestrebungen in Luxemburg: 
Auch so etwas Nebensächliches wie eine Nationalflagge kann nationalistischen Eifer auslösen. (Foto: Wikimedia)

Wirtschaftliche und politische Krisen bringen Unsicherheiten mit sich, vor allem bei den Aussichten für die Zukunft. Wenn die Arbeitslosigkeit zunimmt, Flüchtlinge ins Land strömen und auch noch die Muttersprache zu verschwinden droht, werden Schutzmechanismen aktiviert. Einer davon ist der Rückgriff auf die Nation als Herkunftsgemeinschaft mit einer gemeinsamen Sprache. Dass diese Mechanismen auch im Europa des 
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What the Varoufakis this?

Am Dienstag hat der ehemalige griechische Finanzminister Yanis Varoufakis in Berlin die neue linke europäische Bewegung „Democracy in Europe Movement 2025“ (DiEm25) vorgestellt. Sie sieht große Gefahren im drohenden Zerfall der Europäischen Union und im Stärkerwerden nationalistischer Trends. Das von der Bewegung veröffentlichte Manifest prangert die bekannten Probleme des Demokratiedefizits der Europäischen Union an. Neu ist allerdings die in ihm vorgeschlagene Gegenmaßnahme, nämlich die Förderung der nationalen Souveränität der europäischen Nationen. Im Manifest wird postuliert, dass der Kampf um die Demokratie an der Basis geführt werden müsse; sie sei auf lokaler, kommunaler, regionaler und nationaler Ebene zu fördern. Der Neustart  Europas, mitsamt einem verfassungsgebenden Prozess, soll also von den Nationen ausgehen – die aber nach Meinung der Bewegung entmachtet sind. mehr lesen / lire plus

Gestapo: Opfer und Täter

Im Musée national de la Résistance in Esch-sur-Alzette bietet sich zur Zeit die Möglichkeit, einen Einblick in die perfiden Machttechniken der Nationalsozialisten zu bekommen. Am Beispiel des Terrors der Gestapo in Luxemburg wird aufgezeigt, wie schwer es ist, gegen eine Staatsmacht vorzugehen, die keine rechtlichen und humanen Hemmungen kennt.

Hans Klöcker, Angeklagter im luxemburgischen Gestapo-Prozess, bei einer Ortsbegehung der Villa Pauly. (Foto: Tony Krier/Photothèque de la Ville de Luxembourg)

Hans Klöcker, Angeklagter im luxemburgischen Gestapo-Prozess, bei einer Ortsbegehung der Villa Pauly. (Foto: Tony Krier/Photothèque de la Ville de Luxembourg)

Über die vergleichsweise hohe Besucherzahl der Ausstellung zum Wirken der Geheimen Staatspolizei in Luxemburg zeigt sich Frank Schroeder, Direktor des Musée national de la Résistance, sehr erfreut. Sogar die Zahl der Schulklassen, die sie besuchen und eine Führung durchs Museum in Anspruch nehmen, ist recht hoch, obwohl sich die Ausstellung, ein wenig zum Schaden ihrer pädagogischen Wirksamkeit, ziemlich textlastig präsentiert. mehr lesen / lire plus

Steht mein Nachbarhaus leer?

Die von déi Lénk gestartete Kampagne zum Wohnungsnotstand nimmt so langsam Konturen an: Der angekündigte Leerstandsmelder ist nun auf der eigens für die Kampagne eingerichteten Homepage einsehbar. Er soll helfen, leerstehende Wohnungen in Luxemburg zu registrieren und die Öffentlichkeit auf sie aufmerksam zu machen. Da es sich bei der Dokumentierung von Leerständen um ein umfangreiches und kompliziertes Unterfangen handelt, ist déi Lénk auf die Mithilfe von Ortsansässigen angewiesen. Zu diesem Zweck stellt die Partei auf ihrer Homepage einen Merkmalskatalog zur Verfügung, der es ermöglichen soll, einen etwaigen Leerstand mit großer Wahrscheinlichkeit zu erkennen. Dass die Bezifferung somit nur auf Schätzungen beruht, lässt sich nicht vermeiden. mehr lesen / lire plus

Massive Attack: Massive Männer


Nach einigen Jahren der Abstinenz meldet sich Massive Attack zurück. Auch wenn es noch nicht zu einem neuen Album gereicht hat, tischt die Band dennoch einige unverkostete Häppchen auf ihrer Europa-Tournee auf. Mit an Bord ist die Formation Young Fathers, die sich nicht hinter dem Kapitän zu verstecken braucht.

Sie prägten den Sound der 1990er: Massive Attack.

Sie prägten den Sound der 1990er: Massive Attack.

Bekanntheit erlangte die britische Band Massive Attack vor allem durch die 1998 erschienene Single „Teardrop“. Auch den Zuschauern der amerikanischen Fernsehserie „Dr House“ dürfte dieser Titel ein Begriff sein, fungiert er dort doch als Hintergrundmusik im Vorspann. Nach ihrem letzten Album „Heligoland“, das 2010 erschien, wartete man vergeblich auf musikalische Neuigkeiten. mehr lesen / lire plus

CSV: Schlag ins Wasser

Vor versammelter Presse zelebrierte die CSV diese Woche ein „Oppositionsfrühstück“ und bewies einmal mehr, dass konstruktive Kritik nicht unbedingt ihr Ding ist.

Die CSV versucht die Regierung aus dem Winterschlaf zu wecken. (Foto: Torange)

Nachdem sich die Umfragewerte von Premierminister Xavier Bettel und seinem Vize Etienne Schneider gegenüber dem letzten Politbarometer vom Juli 2015 verbessert hatten, nutzte die CSV während ihrer Pressekonferenz am Montagmorgen die Gelegenheit, zu einen Rundumschlag gegen die Regierung auszuholen. Es gebe kaum Bewegung in den Dossiers zur Bildung und der „formation professionelle“ und die Regierung befinde sich in „einem tiefen Winterschlaf“. Zu diesem Zeitpunkt konnte die CSV ja noch nicht wissen, dass Bildungsminister Claude Meisch am Mittwoch die großen Linien seines Reformpakets der Presse vorstellen würde. mehr lesen / lire plus

Acoustic Doom
: Schwarze Messe


Er kann auch anders: Scott Kelly, Sänger der Post-Metal-Legende Neurosis, tourt solo mit seiner Akustikklampfe auch durch unsere Gegend.

Düster geht auch ohne Strom.

Düster geht auch ohne Strom.

Scott Kelly kommt zu Besuch ins Entrepot in Arlon – den Atlantik überquert er allerdings mit einem gewöhnlichen Flugzeug, von Rakete und Spaceshuttle macht er keinen Gebrauch. Am 17. Januar wird Scott Kelly nämlich auf seiner Gitarre spielen und dies mit Gesang untermalen. Die Rede ist hier natürlich nicht vom amerikanischen ISS-Astronauten Scott Kelly, der regelmäßig Fotos von der Erde auf seinem Twitter-Account postet, sondern vom gleichnamigen Musiker und Mitbegründer der Post-Metal-Band Neurosis. Mitte der 1980er Jahre hämmerte diese wie im Stakkato auf die Felle. mehr lesen / lire plus

METAL: Düsteres neues Jahr

Die schwedische Kultband „Cult of Luna“ ist nach vielen Jahren wieder aus der Versenkung aufgetaucht und bietet Erstaunliches.

Kennen den Mann im Mond wohl persönlich: „Cult of Luna“.

Vier Jahre ist es her, da brachte die schwedische Formation „Cult of Luna“ nach intensiver Arbeit das Album „Eternal Kingdom“ auf den Markt. Seither ist fast eine halbe Ewigkeit vergangen, und so mancher Fan dürfte sich gefragt haben, wie lange es denn noch dauern wird, bis das sechste Album „Vertikal“ zu hören ist. Nun, das Großherzogtum und seine nahe Umgebung können sich auf Januar 2013 freuen, denn da kommt das Oktett mit den neuen Sounds in der Kufa in Esch vorbei. mehr lesen / lire plus

ELEKTRO: Maßgeschneidert

Eine eigene, multimediale Welt zu erschaffen, das ist der Traum vieler Künstler. Der aus Frankreich stammende Wax Taylor hat ihn verwirklicht, wie sein langer Aufstieg beweist.

Das tapfere
kleine Schneiderlein der Elektromusik:
Wax Taylor.

Märchen sind seit jeher Anreger und Förderer der Fantasie. Kindern liefern sie Denkanstöße und erschaffen Welten, die sie sonst nur aus Träumen kennen. Erwachsenen kann eine Fabel aber genauso als Inspiration dienen, das Alter spielt gar keine Rolle, Fantasiegeschichten sind also für jedermann. Hörspiele, Musicals und Filme zu diesem Thema gibt es bereits viele; doch wie steht es mit der Musik?

Jean-Christophe Le Saoût, bekannt unter seinem Künstlernamen Wax Tailor, hat sich diese Frage gestellt. mehr lesen / lire plus

HARDCORE: Wüste Schreie

Die Kulturfabrik in Esch gilt seit jeher als Mekka der Hardcore-Musik in Luxemburg. Und auch am 8. November gibt die sich mal wieder die Ehre mit gleich vier Bands, die mit der Welt noch so manche Rechnung offen haben.

Trinken nicht nur Apfelsaft: An Apple A Day sind die luxemburgischen Vertreter bei diesem internationalem Metalcore-Treffen.

Seit den 1970er Jahren wird man immer wieder mit dem Genrebegriff „Metal“ konfrontiert. In den vergangenen 40 Jahren kam es zu zahlreichen Abzweigungen und Mischgefügen mit anderen Stilrichtungen. Eine der aktuell wohl am populärsten Derivationen ist die des Metalcore, die Einflüsse von Death Metal und Hardcore Punk beinhaltet – zwei Musikrichtungen die noch vor rund 15 Jahren unvereinbar schienen. mehr lesen / lire plus