Kulturpolitik: Esch2022: 
Scherben oder Erbe?

Das Team von Esch2022 zog diese Woche eine letzte Bilanz, während sich beim Schlagabtausch zwischen Richtung22 und der Gemeinde Esch kein Ende abzeichnet.

Die Kulturministerin Sam Tanson (déi Gréng) und der Escher Bürgermeister Georges Mischo (CSV) (v.r.n.l.) waren bei der Präsentation der Bilanz von Esch2022 vertreten. (Copyright: Ville d’Esch/Emile Hengen)

Auf den Straßenschildern in Esch trotzt das Logo der Kulturhauptstadt Esch2022 nach wie vor Wind und Wetter, doch war das Kulturjahr tatsächlich wegweisend für die Kulturpolitik der Südgemeinden? Im März berief die Oppositionspartei ADR eine Debatte dazu in der Abgeordnetenkammer ein. „Es ist schwer, so früh nach Abschluss des Kulturjahres in einer „Heure d’actualité“ eine definitive Bilanz zu ziehen“, quittierte Georges Mischo (CSV), amtierender Bürgermeister der Gemeinde Esch, damals die Auftaktrede von Fred Keup (ADR). mehr lesen / lire plus

Expotipp: Chiara Dahlem

© Yan Sagramola

Ortsspezifische Kunst ist Chiara Dahlems Markenzeichen und dieses kommt zurzeit im „Espace H2O“ in Oberkorn zur Geltung: Die Kuratorin Sandra Schwender widmet der multidisziplinären Künstlerin aus Luxemburg eine Einzelausstellung, die sowohl Videoinstallationen als auch ortsgebundene Werke in den Mittelpunkt stellt. Thema der Schau ist Wasser, angelehnt an die Vorgeschichte des Schauplatzes – die Galerie in Oberkorn ist ein ehemaliges Wasserreservoir. Bezeichnend für Dahlems Kunst sind aber auch der Dialog mit dem Publikum sowie die Darstellung von Kontrasten. So lädt sie die Besucher*innen meist dazu ein, ihre Kunsträume zu begehen und sich in Interpretationsmöglichkeiten zu verlieren, wie zuletzt im Zuge der Ausstellung des Kollektivs Cueva auf dem ehemaligen Industriegelände Metzeschmelz zwischen Esch und Schifflingen. mehr lesen / lire plus

In der Arte-Mediathek: Marco & Polo Go Round

Wer zwischendurch eine Viertelstunde Freizeit übrig hat, sollte sich „Marco & Polo Go Round“ von Benjamin Steiger-Levine in der Arte-Mediathek anschauen: Ein animierter Kurzfilm über ein Paar mitten in der Beziehungskrise. Klingt anstrengend, ist aber durch die detailreiche, kunstvolle Animation sowie seinen Surrealismus ein immersives Sehvergnügen und dürfte vor allem denjenigen gefallen, die experimentelle Kunstfilme schätzen.

Verfügbar bis 30.09.2025 in der Arte-Mediathek.

Bewertung der woxx: XXX mehr lesen / lire plus

Kulturpodcast: Um Canapé mat der woxx – #28 Kommunal Kulturpolitik

Um Canapé mat der woxx ginn d’Gemengewalen 2023 agelaut: Wat fir e Stellewäert huet do d’Kulturpolitik? U wat feelt et op regionalem Niveau a wat leeft gutt? De Maxime Bender, Präsident vum Netzwierk Réseau an Direkter vum Trifolion Echternach, péckt aus.

COPYRIGHT: Isabel Spigarelli/woxx

D’Walplakater sinn opgehaangen, d’Programmer verschéckt: Et ass alles prett fir d’Gemengewalen 2023, den 11. Juni. Iert et an d’Walkabinn geet, geheit de Maxime Bender dofir mat der woxx e Bléck op déi regional Kulturpolitik. Als Präsident vum Netzwierk Réseau, gegrënnt 2008 a Verband vun 10 regionale Kulturhaiser, mä och als Direkter vum Trifolion Echternach huet hie Luef an eng Partie Virschléi fir d’Verbesserung vun der regionaler Kulturzeen iwwreg. mehr lesen / lire plus

Jungfräulichkeit-Zertifikate verbieten

Die Sozialarbeiterin Enji Ismaili Sandra Dessi verlangt ein klares Zeichen gegen Jungfräulichkeit-Zertifikate und ruft derzeit mittels einer Petition zum Verbot auf. Dessi steht beruflich mit Jugendlichen in Kontakt, unter anderem mit Schwangeren und jungen Müttern. Sie und ihre Kolleg*innen würden regelmäßig von minder- und volljährigen Frauen kontaktiert, deren Familien sie zum Jungfräulichkeit-Test zwingen würden. Manche wollen einen jährlichen Beweis, andere fordern das Zertifikat aufgrund einer neuen heterosexuellen Beziehung oder wegen Gerüchten ein. Dabei kümmert es die Familien nicht, dass sich die Jungfräulichkeit nicht verlässlich medizinisch feststellen lässt, von den psychologischen Folgen und dem zutiefst sexistischen Charakter des Vorgehens ganz zu schweigen. mehr lesen / lire plus

Musik: Kosmischer Jazz in Marnach

Der Jazzpianist Lukas DeRungs will mehr, als in die Tasten hauen: In „Kosmos Suite“ vereint er Jazz mit Poesie und Chorgesang. Am Freitag trägt er das Projekt im Cube 521 vor, im Vorfeld spricht er mit der woxx.

Der deutsche Jazzmusiker Lukas DeRungs schloss 2021 sein Studium an der Royal Academy of Music in London ab, in den Vorjahren belegte er unter anderem den ersten Platz bei der International Jazz Piano Competition. (Copyright: Daniel Wetzel)

Dichtung, Jazz und Chorgesang auf einer Bühne: Brechen dabei die Bretter ein oder lädt die Mischung zu musikalischen wie lyrischen Höhenflügen ein? Lukas DeRungs jedenfalls vereint die Disziplinen in seiner Komposition und Bühnenshow „Kosmos Suite“. mehr lesen / lire plus

Expotipp: Greifbar: Krieg im Blick ukrainischer Künstler

Kunst und Krieg – unvereinbar? Die Moderne Galerie des Saarlandmuseums und die Kuratorin Ira Yeroshko beweisen mit der Schau „Greifbar: Krieg im Blick ukrainischer Künstler“ das Gegenteil: 15 zeitgenössische Kunstschaffende aus der Ukraine geben unter anderem Antworten darauf, wie sich Kunst zu Kriegszeiten denken lässt. Während die einen sich in ihren Foto- und Videoarbeiten auf den Krieg im Donbas von 2014 beziehen, fokussieren sich die anderen auf die rezente russische Invasion der Ukraine. Dabei ist Yeroshkos Werksauswahl ein Hoch auf die künstlerische Vielfalt, die sich sogar bei einem solch tragischen Motiv offenbart. Die meisten Künstler*innen schildern die Ereignisse abstrakt oder verknüpfen sie eng mit persönlichen Geschichten. mehr lesen / lire plus

Expotipp: Komm, mir grënnen e Veräin!

Das Lëtzebuerg City Museum in Luxemburg-Stadt hat sich in eine historische Vereinskneipe verwandelt, oder zumindest fast: Die Ausstellung „Komm, mir grënnen e Veräin“ taucht in Luxemburgs Vereinsgeschichten ein, mit Fokus auf einige der über 500 Clubs aus der Hauptstadt. Die Kurator*innen verfolgen einen historischen Ansatz und zeigen unter anderem auf, welche gesellschaftspolitische Rolle Vereine in der Vergangenheit eingenommen haben. Erinnert der Begriff Verein zunächst an Schweißgeruch in der Umkleide und feuchtfröhliche Zusammenkünfte, entpuppt sich die Ausstellung hingegen sowohl inhaltlich als auch vom Dekor her als originell und abwechslungsreich. Verstaubt ist hier trotz zahlreicher historischer Exponate nichts: Die Besucher*innen könnten aufgrund der thematisch dekorierten Räume sogar zwischendurch vergessen, dass sie sich in Ausstellungshallen befinden, wären da nicht die lehrreichen Wandtexte. mehr lesen / lire plus

Berufswelt: Wenn Arbeit zur Qual wird …

Bei Lëtz Rise Up war Diskriminierung, beim Arbeitsministerium Mobbing Thema der Woche. Lëtz Rise Up fordert die Politik heraus, während diese eher Schadensbegrenzung betreibt.

Lëtz Rise Up, das Arbeitsministerium und die Inspection du travail et des mines äußerten sich diese Woche zu harten Konflikten im Arbeitsbereich. (Copyright: cottonbro studio/Pexels)

Rund um den ersten Mai stehen Arbeiter*innen traditionsgemäß im Mittelpunkt des öffentlichen Diskurses, doch die feministische und anti-rassistische Organisation Lëtz Rise Up setzte diese Woche einen eigenen Schwerpunkt: Am Dienstag stellte sie ihre Aktionen gegen Diskriminierung in der Berufswelt vor. Neben einer Infobroschüre und einem Erklärungsvideo, stellt die Organisation Forderungen an die zuständigen Ministerien, darunter das Ministerium für Arbeit. mehr lesen / lire plus

Backcover: Giulia Thinnes

Im Mai präsentiert die Fotografin Giulia Thinnes ihr Projekt „It’s easier for me like that“ auf den Rückseiten der woxx. Im Interview teilt sie die Geschichte hinter dem vermeintlich positiven Titel.

Giulia Thinnes ist Fotografin und macht zur Zeit ihren Abschluss an der Ostkreuzschule für Fotografie in Berlin. Seit 2016 ist sie außerdem Teil des Luxembourg Streetphoto Collective. (Copyright: Giulia Thinnes)

woxx: Giulia, beginnen wir mit dem Titel Ihrer Fotoserie: Worauf bezieht sich der Satz „It’s easier for me like that“?


Giulia Thinnes: Der Titel ist eine Aussage, die so wortwörtlich im Austausch mit einer meiner Töchter gefallen ist. Sie resümiert darüber hinaus die Lebensverhältnisse, in denen ich mich derzeit befinde. mehr lesen / lire plus

Auf der Website des Städel Museums: Meinungsbilder

Im Rahmen seiner Bildungsinitiative „Meinungsbilder. Anders sehen. Einander verstehen“ zur Demokratisierung von Kultur präsentiert das Frankfurter Städel Museum nicht nur einen Film, sondern eine sechsteilige Kurzvideoreihe auf seiner Website: Darin beleuchten Künstler*innen ikonische Werke der Museumssammlung wie etwa Edgar Degas‘ „Die Orchestermusiker“ in Bezug auf die Gegenwart. Themen sind unter anderem interkultureller Austausch, Rassismus und Feminismus. Ein spannendes Format für alle, die einen neuen Blick auf traditionsreiche Gemälde werfen wollen sowie ein Geheimtipp für Kulturvermittler*innen auf der Suche nach Inspiration. Punktabzug gibt es dafür, dass außer Rosemarie Trockels „Who Will Be In in ’99?“ nur Werke von Männern besprochen werden …

Auf staedelmuseum.de/de/filmreihe-meinungsbilder mehr lesen / lire plus

Intersex: Schluss mit Genitalverstümmlungen

Am Dienstag rief der queere Verbund Ilga-Europe dazu auf, Genitalverstümmlungen an intersex Personen europaweit zu kriminalisieren. Ilga appellierte an das Europaparlament und den Europarat, die Eingriffe in die geplante EU-Richtlinie zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt einzuarbeiten. Der Vorschlag zu dieser Richtlinie wurde 2022 angenommen und hat unter anderem zum Ziel, Standards zum Opferschutz und zur Präventionsarbeit im EU-Recht zu verankern. Ilga betont in seinem Aufruf, dass Genitalverstümmlungen, die meist an minderjährigen, urteilsunfähigen intersex Personen vollzogen werden, gegen Menschenrechte und den Anspruch auf Selbstbestimmung verstoßen. Die Organisation hebt besonders intersex Menschen hervor, denen bei der Geburt das weibliche Geschlecht zugewiesen wurde: Oft würden die Eingriffe an ihnen durchgeführt, um Penetration beim Sex zu ermöglichen, lange bevor Klarheit über ihre sexuelle Orientierung oder ihre Geschlechtsidentität herrsche. mehr lesen / lire plus

Kunstbücher: Kunst im Doppelpack

Gleich zwei Künstler*innen aus Luxemburg präsentieren neue Kataloge: Sandra Lieners publiziert ihre erste Retrospektive, Victor Tricar teilt erstmals seine Poesie. Die woxx hat sich eingelesen.

Sandra Lieners: The Book


Sandra Lieners stellt ihr Erstwerk „The Book“ vor: Eine Retrospektive der letzten zehn Jahre. (Copyright: Guy Wolff)

Ist es gewagt mit Anfang Dreißig seine erste Retrospektive zu veröffentlichen? Die luxemburgische Künstlerin Sandra Lieners hat den Schritt jedenfalls gewagt und präsentiert dieses Wochenende ihr erstes Buch „The Book“. Der Katalog umfasst Abbildungen ihrer Werke aus den letzten zehn Jahren, bis auf wenige Ausnahmen – unauffindbare Gemälde oder Auftragsarbeiten – soll es sich dabei um eine komplette Sammlung handeln. mehr lesen / lire plus

Kulturpodcast: Um Canapé mat der woxx – #27 Cultural Exchange

In April’s episode of “Um Canapé mat der woxx” we speak English: Our guest is the artist Fadi Jaafar, a civic activist and member of the cultural association Douri. How does he experience cultural exchanges? What does it mean to start all over again as an established artist? How does all of this affect his work? Fadi shares his thoughts about these questions and much more.

COPYRIGHT: woxx/Isabel Spigarelli

What do we mean when we talk about cultural exchanges? How can art help people, who need to settle down in a new environment, after having experienced traumatic events? Is it easy to start a dialogue in between cultures if you don’t share a common language? mehr lesen / lire plus

Gleichstellungspolitik: Wischiwaschi

Die Abgeordnetenkammer debattierte am Dienstag über Prioritäten und Herausforderungen im Hinblick auf Gleichstellungspolitik. Das war zumindest der Plan.

Wer als Gleichstellungsministerin eine Debatte über die politischen Prioritäten und Herausforderungen der Gleichstellungspolitik auf die Tagesordnung einer parlamentarischen Sitzung setzt, muss liefern. Was macht die amtierende Ministerin als akute Probleme aus? Was will sie zeitnah durch konkrete Maßnahmen angehen und wie könnten diese aussehen? Was sagen feministische und auf Gender-Fragen spezialisierte Organisationen? Doch Pustekuchen: Die amtierende Gleichstellungsministerin Taina Bofferding (LSAP) gab bei der von ihr eingeforderten Debatte in der Abgeordnetenkammer keine Antworten auf diese Fragen.

Stattdessen spielte sie, wie auch andere Redner*innen, Stichwort-Bingo und zählte in ihrem Exposé so ziemlich jede Baustelle auf, die es in Sachen Gleichstellung zu beheben gibt: Es braucht einen gesellschaftlichen Wandel „im Kopf“; die Überwindung von Vorurteilen; mehr genderspezifische Daten – immerhin ist dort das 2021 gegründete Observatoire de l’égalité dran; eine Wertschätzung bezahlter sowie nicht vergüteter Care-Arbeit; Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt und einen rigorosen Kampf gegen häusliche Gewalt. mehr lesen / lire plus

Lebendtiertransporte: Nutztiere auf dem „Highway to Hell“

Am Montag publizierte der Europäische Rechnungshof eine Analyse zum Tierwohl bei Lebendtiertransporten. Während EU-Institutionen eine Optimierung anpeilen, hat die Luxemburger EU-Abgeordnete Tilly Metz radikalere Vorstellungen.

Mehrere EU-Institutionen bezeugen in ihren Analysen, dass Lebendtiertransporte wie dieser die Nutztiere stressen und oft im Widerspruch zu Tierschutzstandards stehen. (Copyright: STS Schweizer Tierschutz, CC BY 2.0)

Im Licht der Fleischtheke macht sich das Steak gut, doch der Weg zum Endprodukt ist mit Tierleid verbunden. Die Analyse „Lebendtiertransporte in der EU: Herausforderungen und Chancen“ des Europäischen Rechnungshofes, die Anfang der Woche an die Presse ging, belegt, dass es sich dabei nicht um die Meinung aufgebrachter Veganer*innen und Vegetarier*innen handelt, sondern um Fakten: Obwohl Nutztiere unter langen Transportwegen leiden, werden jedes Jahr Milliarden von ihnen für die Aufzucht, Mast oder Schlachtung durch die Welt befördert, manche von ihnen mehrmals im Laufe ihres Lebens. mehr lesen / lire plus

Lesung: Trans sein unterm Union Jack

Die Londoner Autorin Juliet Jacques liest am Samstag im Mudam aus ihrem Sammelband „Front Lines“ vor. Im Mittelpunkt stehen trans Menschen, doch vielleicht geht es im Museum auch um die britische Presse – und um Fußball.

Juliet Jacques ist eine britische Autorin mit vielseitigen Interessen, darunter der gesellschaftliche Einfluss von Fußball. (Copyright: Internaz/Francesco Alesi, CC BY-NC-SA 2.0)

Haben die Verantwortlichen des Mudam das falsche Kalenderblatt abgerissen oder braucht es in ihren Ausstellungshallen tatsächlich keinen Pride-Monat, um sich für queere Kulturschaffende zu interessieren? Diesen erfreulichen Eindruck erweckt zumindest das derzeitige Programm des Museums für Gegenwartskunst: Während noch bis zum 15. Oktober die Einzelausstellung „Pleasure and Pollinator“ der amerikanischen trans Künstlerin Tourmaline läuft – eine Kurzrezension der Schau gibt es diese Woche als Expotipp auf Seite 21 – , ist am Samstag die trans Autorin Juliet Jacques auf dem Kirchberg zu Gast. mehr lesen / lire plus

Expotipp: Tourmaline: Pleasure and Pollinator

Wer auf Kirchberg unterwegs ist und Zeit für einen kurzen Besuch des Mudams hat, sollte sich „Pleasure and Pollinator“ von Tourmaline, Preisträgerin des Baloise Art Prize 2022, anschauen. Zwar überzeugt die erste europäische Einzelausstellung der amerikanischen Künstlerin nicht mit ihrer Aufmachung – dafür widmet das Mudam ihr zu wenig Raum, verlegt sie noch dazu ans äußerste Ende seiner Hallen – , aber liefert dafür einen interessanten Einblick in queere Gegenwartskunst, die in Luxemburgs Museen eher Mangelware ist. Im Mittelpunkt der Mini-Schau steht die Videoarbeit „Pollinator“: Darin verbindet Tourmaline Aufnahmen von sich und ihrem Vater mit Archivmaterial nach dem Tod der queeren Ikone Marsha P. mehr lesen / lire plus

Bénédicte Savoy und Régis Moes zu Raubkunst

Nächsten Donnerstag empfängt die Nationalbibliothek hohen Besuch: Die Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy ist zur Debatte „Le long combat de l’Afrique pour son art. Histoire d’une défaite postcoloniale ?“ geladen, durch den Abend führt der Historiker Régis Moes vom Nationalmuseum für Kunst und Geschichte (MNHA). Savoy wurde einem breiten Publikum 2018 bekannt, als sie mit Felwine Sarr im Auftrag des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron einen Bericht über die Restitution afrikanischer Kulturgüter erarbeitete. Dies führte zu einer öffentlichen Diskussion über den institutionellen und politischen Umgang mit illegitim erworbenen Exponaten, der die Kulturwelt seit Jahrzehnten umtreibt – immerhin verfügen europäische Staaten schätzungsweise über bis zu 90 Prozent des afrikanischen Kulturerbes. mehr lesen / lire plus

Musée vun der Aarbecht: Unfree Labour: Who Has the Choice?

Jeder Mensch hat das Recht auf faire Arbeitsbedingungen, doch viele werden dessen beraubt. Die Ausstellung „Unfree Labour: Who Has the Choice?“ rückt Betroffene in den Mittelpunkt.

Der Dekor der Ausstellung „Unfree Labor: Who Has the Choice?“ versetzt die Besucher*innen in die Baustelle Arbeitsleben. (Copyright: Isabel Spigarelli)

Wer die Ausstellung „Unfree Labour: Who has the choice?“ im Musée Ferrum* in Tetingen betritt, will entweder aufräumen oder gleich ranklotzen: Von der Decke hängen Pizzaschachteln, Putzeimer und ein Handy; die Besucher*innen müssen sich durch Baugerüste von einem Raum zum nächsten winden. Dabei tauchen sie in die Lebensrealität von Arbeitskräften in prekären Verhältnissen ein.

Den Anfang machen Freibe-
rufler*innen und Scheinselbstständige, im Mittelpunkt stehen Essens-
kurier*innen, die über Online-Plattformen ihr Geld verdienen. mehr lesen / lire plus