Autokorrektur nur in den Köpfen?

Morgens bei RTL, abends im Cercle-Cité: Der Besuch der „Spiegel“-Bestsellerautorin Katja Diehl in Luxemburg hat Spuren hinterlassen. Die Mobilitätsberaterin war auf Einladung von Transportminister François Bausch (Déi Gréng) ins autoverliebte Großherzogtum gekommen, um am Dienstagabend an einer Table Ronde mit dem Minister, dem Stadtplaner Florian Hertweck sowie der Provelo-Präsidentin Monique Goldschmidt teilzunehmen. Diehls Grundthese, wonach jeder das Recht haben sollte, ein Leben ohne Auto führen zu können, hatte nach einem Kurzinterview auf RTL wie gewohnt Hasskommentare provoziert, während am Abend das sehr zahlreich erschienene vorinformierte Publikum nicht unbedingt viel Neues erfuhr. Dass die Änderung vor allem in den Köpfen der Leute stattfinden muss, meinte neben der Autorin auch François Bausch. Monique Goldschmidt widersprach: Seit langem sei gewusst, was passieren muss, ein „copy paste“ der fast 40 Jahre alten Forderungen ihrer Initiative sei immer noch aktuell. Florian Hertweck erläuterte wie das Auto Fläche beansprucht, die eigentlich zum Wohnen und Leben gebraucht werde. Katja Diehl beschreibt in ihrem Buch „Autorrektur – Mobilität für eine lebenswerte Welt“ (Verlag S. Fischer, 2022) unter anderem wie sie sechzig autofahrende Interviewpartner*innen davon überzeugen konnte, dass es auch ohne Auto geht. Damit der Umstieg auch klappt, braucht es allerdings mehr als einen solchen PR-Hype: Angepasste Infrastrukturen und Angebote, die wirklich klappen.


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