Bio muss man sich leisten können

Eine neue Zusammenstellung des nationalen Statistikinstituts Statec zeigt, dass luxemburgische Haushalte rund zwölf Prozent ihrer Lebensmittelausgaben für Bioprodukte ausgeben. Die Wohnkosten bleiben weiterhin der größte Ausgabenfaktor.

Es ist keine sonderliche Überraschung: Wer viel Geld verdient, kann sich biologisch produzierte Lebensmittel leisten. Das zeigen die Zahlen, die das Statec aus seiner neusten Haushaltsbudgetanalyse von 2017 heute veröffentlicht hat. Haushalte, die unter 2.500 Euro Einkommen haben, geben sieben Prozent für Bioprodukte aus, bei einem Haushaltseinkommen von über 6.500 Euro sind es 21 Prozent, der Durchschnitt liegt bei zwölf Prozent.

Einkommensschwache Haushalte geben elf Prozent ihres Budgets für Lebensmittel aus, solche mit viel Geld doppelt so viel, was jedoch lediglich sieben Prozent ihrer Gesamtausgaben entspricht. Im Durchschnitt werden 8,4 Prozent des Budgets luxemburgischer Haushalte in Nahrungsmittel investiert. Diese Zahl ist gegenüber 2007 stabil geblieben. Im Jahr 1977 betrug der Anteil des Budgetsfür Lebensmittel noch 28,7 Prozent.

Das meiste Geld müssen luxemburgische Haushalte in ihren Budgets für die Wohnkosten einkalkulieren: 36,5 Prozent sind es im Durchschnitt, die für Miete, Strom, Wasser und Gas ausgegeben werden müssen. Bei Alleinstehenden liegt dieser Wert sogar bei 42 Prozent. 2007 lag der Durchschnitt bei knapp 32 Prozent des Gesamtbudgets, 1977 mussten luxemburgische Haushalt lediglich 18,7 Prozent ihres Budgets für Wohnkosten ausgeben.

Die relativen Ausgaben für Transport sind ebenfalls gestiegen: 1977 lag der Anteil bei 8,5 Prozent des Gesamtbudgets, 2017 waren es 13,2 Prozent. Mit der Einführung des kostenlosen öffentlichen Transports ist zu erwarten, dass dieser Budgetposten wieder kleiner wird – vor allem ärmere Haushalte werden entlastet.

Für die Untersuchungen zu den Haushaltsbudgets führen jedes Jahr während 14 Tagen rund 1.000 Haushalte Buch für das Statec. Diese jährlichen Untersuchungen werden alle drei Jahre zusammengefasst. Die hier präsentierten Zahlen stammen aus dem Statec „Regards N°12“, das am 26. August 2020 veröffentlicht wurde.


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