China, der Hahn und die Kuckuckseier

Ein chinesicher Konzern kauft Inter Mailand. Schlimm. Ein anderer kauft den Hahn. Schlimmer. Der marode Ryanair-Flughafen, auf halbem Weg zwischen Trier und Mainz gelegen, ist all jenen ein Dorn im Auge, die den Findel nicht als City-Flughafen, sondern als Standbein der Wirtschaft betrachten. Die lästige Konkurrenz wird vermutlich weiterbestehen, gerettet mit dem Geld der Firma Yiqian. Ähnlich wie seinerzeit die Firma HNCA sich bei Cargolux eingekauft hatte. Für den Findel-Konkurrenten Hahn hat sich HNCA übrigens auch interessiert – sind die Chinesen eigentlich faire Partner? Glaubt man den Mainstreammedien, so wächst das Misstrauen. Ein chinesisches Übernahmeangebot für den Roboterbauer Kuka wird als der Versuch gewertet, der deutschen Industrie ein Kuckucksei ins Nest zu legen. Und eine Studie der EU-Handelskammer in China stellt fest, dass die Bedingungen für ausländische Unternehmen im Reich der Mitte schlechter werden. Bemerkenswert an dieser plötzlichen China-Schelte: Vorgegeben wird der Kurs von der Wirtschaft, die in der Vergangenheit das Boomland in den Himmel lobte ob seiner weisen Staatsführung und seinem liberalen Verständnis von Arbeitnehmerschutz. Und nun ist es nicht etwa die Menschenrechtssituation – seit drei Jahren katastrophal – sondern der Konkurrenzdruck, der die Weltsicht von Managern und Mainstreamjournalisten auf den Kopf stellt.


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