Ob es sinnvoll ist, persönlich verursachten CO2-Ausstoß mit Kompensationsmaßnahmen auszugleichen, ist ein heiß umstrittenes Thema. In der Antwort auf eine Question parlementaire bestätigt Xavier Bettel (DP) die Ankündigung aus seiner Rede zur Lage der Nation im Oktober 2021, alle Dienstflüge von Regierungsmitgliedern und staatlichen Vertreter*innen durch eine entsprechende Aufstockung des Klima- und Energiefonds zu kompensieren. Die Regierungsantwort, auch von der grünen Klimaministerin Joëlle Welfring unterzeichnet, könnte allerdings zu zweifelhaften Schlussfolgerungen verleiten. Schließlich wird die Nutzung der Dienstwagen nicht kompensiert, ganz so, als sei der Flug- und nicht der Straßenverkehr die Hauptemissionsquelle. Außerdem sollen die Kompensationsmaßnahmen in der Dritten Welt getätigt werden – was zur Ansicht verleiten könnte, der reiche Norden tue schon genug und der Klimaschutz sei jetzt Sache des globalen Südens. Am schwersten aber wiegt, dass die Antwort nur die Kompensation von CO2-Emissionen anspricht, jedoch kein Wort über deren Vermeidung verliert.
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