Cyanobakterien trüben die „Vakanz Doheem“

Der Badespaß am Stausee hat einen Dämpfer bekommen. Nicht nur, dass das Wetter diese Woche eher mau ist: Nun ist bereits ein Badestrand wegen giftiger Blaualgen gesperrt.

An den meisten Stellen ist das Baden im Stausee noch erlaubt. Aber auf der „Rommwiss“ ist die Badesaison 2020 wohl vorbei. (Foto: CC BY Alexikarp/Wikimedia)

War es das jetzt mit der „Vakanz Doheem“? Zumindest in Bezug auf die luxemburgischen Badegewässer könnte dies bald der Fall sein. Der Herbstanfang ist nicht mehr allzu weit entfernt, und neben dem trüberen Wetter kommt ein altbekanntes Problem dazu: Cyanobakterien. 2018 musste bereits Ende Juli der gesamte Stausee für sämtliche Wassersportaktivitäten gesperrt werden, 2019 war Ende August neben den Baggerweihern in Remerschen und dem See in Weiswampach der Badestrand „Rommwiss“ am Stausee betroffen.

Dort, in der Nähe der Ortschaft Baschleiden, ist seit dem 24. August 2020 Baden bis auf weiteres verboten. Die Wasserverwaltung rät davon ab, Haustiere wie etwa Hunde Seewasser trinken zu lassen und im See gefangene Fische zu verspeisen. Die anderen offiziellen Badestrände sind zwar geöffnet – für das Wochenende muss aber online einer der begrenzten Badeplätze reserviert werden. Viele Tickets scheint es nicht mehr zu geben: Die meisten Strände sind bis Mitte September ausgebucht.

Blaualgen – genauer Cyanobakterien – kommen natürlich in den meisten Gewässern vor. Zu massenhaften Vermehrungen, bei denen sich regelrechte Teppiche bilden, kommt es meistens, wenn die Wassertemperatur recht hoch ist und viele Nährstoffe in dem Gewässer vorhanden sind. Organischer Dünger aus der Landwirtschaft könnte zum Beispiel ein Grund dafür sein. Cyanobakterien produzieren verschiedene Toxine, die mitunter zu den stärksten natürlichen Giften gehören können. Hautreizungen, Entzündungen, aber auch Magen-Darminfektionen können die Folge vom Baden in belasteten Gewässern sein.

Bisher hat trotz Badeverboten noch nie Gefahr für die Trinkwasserversorgung durch das Stauseewasser bestanden. 2018 haben neue Wasserschutzzonen um den See dennoch für viel Gesprächsstoff gesorgt, worüber die woxx damals berichtete.


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