EVP und Orbán: Schnauze halb voll?

Ob sich tatsächlich viele Mitglieder der Europäischen Volkspartei (EVP) eine Standpauke für Viktor Orbán erhofft haben, ist fraglich. Der ungarische Premierminister war am vergangenen Mittwochnachmittag zu einem Treffen mit der EVP-Spitze nach Brüssel geladen. Auch für Viktor Orbán gebe es „rote Linien“, wurde Manfred Weber, Chef der mitgliederstärksten Fraktion im Europaparlament, der auch Orbáns Partei Fidesz angehört, vor dem Treffen zitiert. Über die Tagesordnung und Resultate schweigt man sich allerdings lieber aus. Eine Wende zum Besseren brachte es laut dem Luxemburger Abgeordneten Frank Engel (CSV/EVP) indes nicht: „Mir wurde berichtet, dass alles schwierig gewesen sei, weil von Orbáns Seite keinerlei Bewegung stattfindet“, so Engel tags darauf gegenüber der woxx: „Er ist der Meinung, er würde uns [der EVP-Fraktion; Anm. d. Red.] ja sehr viel bringen, und es gäbe auch ausreichend Leute, die seine Haltung gut und richtig finden und deswegen sei er eigentlich ein wichtiger Flügel der EVP. Und so wird er sich dann auch weiterhin benehmen.“ Offenkundig sieht sich Orbán seit seinem Wahlerfolg im April mehr denn je bestärkt in seinem Weg hin zu einer „illiberalen Demokratie“. Frank Engels Haltung, wonach die Fidesz „in der EVP nichts verloren hat“, wird indes weiterhin längst nicht von all seinen Fraktionskollegen geteilt. Allerdings, so Engel: „Ich weiß, dass der Anteil derjenigen, die inzwischen die Schnauze voll haben, wächst.“ Beziffern könne er das entsprechende Kräfteverhältnis in der EVP allerdings nicht.


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