Freie Radios: Mehr Geflüchtete in die Medien!

von | 30.04.2018

Geflüchteten Redakteur*innen von Freien Radios im deutschsprachigen Raum soll es ermöglicht werden, sich beim jährlichen Radiocamp am Bodensee auszutauschen.

Dolmetscher*innen beim Plenum am Radiocamp. (Foto: AFF)

Unterstützt die Netzwerke von Refugee-Sendungen im Freien Radio! 2017 waren erstmals über 30 geflüchtete Journalist*innen aus sieben Freien Radios beim jährlichen Radiocamp dabei. Es war der Startschuss für eine bundesweite Vernetzung, die die Stimme von Geflüchteten in den deutschen Medien lauter werden lässt. Im Mai 2018 geht es weiter!

Seit einigen Jahren sorgen Sendungen von Geflüchteten in diversen Städten für dringend notwendige Informationszugänge für Geflüchtete auf Deutsch, Arabisch, Farsi, Englisch, Französisch und weiteren Sprachen und dienen als wichtiges öffentliches Artikulationsforum für die Radiomachenden.

Deutschsprachigen Hörer*innen ermöglichen sie vielfältige Einblicke in Erfahrungen, Nöte, Träume und politische Kämpfe von Geflüchteten in Deutschland, Österreich, Luxemburg und weltweit. Beispiele für Sendungen sind das „Refugee Radio Network“, die Sendung „Our Voice“ bei Radio Dreyeckland in Freiburg, die Sendung „Common Voices“ bei Radio Corax in Halle, die „Salam Show“ bei Radio Ara in Luxemburg und die Sendereihe „New Life in Vienna“ von Radio Orange in Wien.

Mittels Crowdfunding wird Geld für drei Bereiche gesammelt, die Geflüchteten die Teilnahme am Radiocamp ermöglichen sollen. Für die Übersetzung werden etwa zehn Dolmetscher*innen für folgende Sprachen gebraucht: Arabisch, Farsi, Dari, Englisch und Französisch. Geld wird benötigt für die Miete und Betreuung der Übersetzungstechnik sowie Aufwandsentschädigung, Reise- und Unterbringungskosten der Dolmetscher*innen. Außerdem wird Geld für die Verpflegung und Reisekostenzuschüsse von 40 geflüchteten Journalist*innen, die ihre Reisekosten nicht selber tragen können, gesammelt.

Das Radiocamp der Freien Radios ist eine optimale Chance für die neuen Radiomacher*innen, sich gegenseitig zu stärken und zu ermutigen, Wissen und Erfahrungen zu teilen und Synergien zu nutzen. Das Camp findet jährlich am Bodensee statt, neben Radio-Fortbildungen aller Art steht die Vernetzung im Vordergrund. Das Workshop-Angebot reicht von Einstiegskursen bis hin zu experimentellen Formaten. Von hochpolitischen Debatten über verspielte Radiokunst und musikalische Höhenflüge bis zu grundlegendem journalistischen Handwerkszeug und Sprechtraining ist alles vertreten.

Die Ausbildungen vermitteln mehr als das bloße Radiomachen, sondern vor allem ein reflektiertes Medienverständnis: Die aktive Nutzung von Medien und ein kritischer Blick gehören zusammen. Freie Radios schaffen Resonanzräume und Orte der Mitsprache – abseits von Mainstream, Quotendruck und Propaganda. Seit 2017 ist auch die Radiocamp-Organisation bemüht, das Camp zu internationalisieren und erstmals wurden verstärkt auch Menschen eingeladen, die kein oder weniger Deutsch sprechen. Zur Finanzierung dieser Bemühungen wurde ein Crowdfunding eingerichtet, das unter woxx.eu/radiocamp zu finden ist. Weitere Informationen zum Radiocamp können unter radioca.mp abgerufen werden.

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