Fünf Jahre um planetare Grenzen zu erhalten

Die Versauerung der Ozeane befindet sich „am Rande der Überschreitung“. Dies monieren Forscher*innen in einem neuen Bericht zu den ökologischen Belastungsgrenzen der Erde. Laut dem Ende September veröffentlichten „Planetary Health Check‟ sind die Werte der Aragonitsättigung, dem Indikator für Ozeanversauerung, von 3,44 (Referenzwert aus vorindustrieller Zeit) auf 2,80 gesunken ‒ gefährlich nahe an der Sicherheitsgrenze von 2,75. Die Werte stehen im direkten Zusammenhang mit der Erhöhung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre, von der das meiste von den Ozeanen absorbiert wird. Ein Anstieg von Kohlensäure führt zu einer Senkung des pH-Wertes und der Aragonitsättigung im Meerwasser. Dies bedeutet wiederum eine zunehmende Übersäuerung. Davon betroffen sind in erste Linie vor allem Lebenswesen wie Korallenpolypen, die Aragonit zur Schalenbildung benötigen. Die Konsequenzen für Fischbestände und Meereswirtschaft seien schwer zu beziffern, die Schäden würden sich jedoch in die Milliardenhöhe schrauben, erläutert der Bericht. Die Ozeanversauerung ist dabei eine der drei globalen Grenzen, die sich noch „in einem sicheren‟ Bereich befinden. Die anderen sechs Grenzen, die bisher festgelegt worden sind, befinden sich im „Risikobereich‟. Dazu zählen die Klimaerwärmung und die Landnutzungsänderung. Die insgesamt neun globalen Grenzen werden als „die vitalen Organe der Erde‟ betrachtet: Sind einige abgeschwächt, gefährdet es die Stabilität aller Ökosysteme. Auswirkungen wie Artenaussterben, extreme Dürren oder Süßwasserknappheit sind deshalb bereits spürbar. Bis 2030 müssten alle CO2 Emissionen um 50 Prozent gesenkt werden, um die zunehmende Verschlechterung des Zustands der Erde zu verhindern, so die Forscher*innen.

Sechs der neun Grenzen sind schon überschritten und verschlechtern sich zunehmend. (Copyright: Planetary Health Check)


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