Geht’s wieder? Weltmusikkonzerte 
in Luxemburg


Musiker*innen und Veranstalter*innen sind seit Anfang des Jahres von der Pandemie schwer gebeutelt und das Publikum lechzt nach Livekonzerten. Die Philharmonie Luxemburg und Cube 521 in Marnach setzen alles daran, ihre Säle wieder zu füllen.

Der kurdisch-iranische Kamantsche-Virtuose Kayhan Kalhor kommt demnächst gleich zwei Mal nach Luxemburg. (Foto: Yannis Psathas)

Abos für die neue Saison sind in der Philharmonie bisher nicht vorgesehen und es bleibt natürlich auch bei einzelnen Livekonzerten ungewiss, ob sie stattfinden. Doch es macht es Hoffnung, dass die Konzerthäuser zumindest versuchen Konzerte zu veranstalten. Im – vorläufigen – Programm der Philharmonie, wie auch in dem des Cube 521 sind Auftritte ausgezeichneter Weltmusik-Künstler*innen vermerkt.

Was Weltmusik angeht, plant der Cube 521 folgende Konzerte: Am 10. Oktober treten der bekannte Gitarrist und Sänger Habib Koité mit seiner Band Bamada aus Mali auf. Kayhan Kalhor, der meisterhafte, kurdisch-iranische Virtuose der Kamantsche-Spießgeige, gibt sich zusammen mit dem fein-jazzigen Rembrandt Frerichs Trio aus den Niederlanden am 13. November die Ehre. Für das nächste Jahr sind zwei weitere Konzerte der Gruppe geplant. Am 8. Mai tritt Hervé Samb aus dem Senegal auf, der für afrikanisch-jazzigen Gitarrenstil steht. António Zambujo, eine der wichtigsten männlichen Stimmen des portugiesischen Fado, kommt am 4. Juli nach Luxemburg.

Die Philharmonie hat wie gewohnt das lusophone „atlântico“ Festival im Programm sowie die breiter gefächerte „Autour du monde“-Reihe. Eine Auswahl persönlicher Höhepunkte: Mit Camané tritt ein weiterer großer Künstler des Fado in Luxemburg auf (11. Oktober); am 15. Oktober ist der junge kapverdische Shootingstar Elida Almeida zu Gast. Sie singt sowohl den getragenen Morna, als auch im flotten Funaná-Stil.

„Autour du monde“ setzt zunächst auf den Orient. Die ausgezeichnete syrische Oud-Spielerin und Sängerin Waed Bouhassoun wird am 4. Dezember ihre bemerkenswerte Klangkunst darbieten. Im kommenden Jahr, am 17. Januar, kommt – nach seinem Konzert im Cube 521 im November– Kayhan Kalhor noch einmal nach Luxemburg. Dieses Mal spielt er seine Kamantsche in Begleitung seines iranischen Landsmanns Kiya Tabassian an der Setar-Laute. Eine Berühmtheit in der arabischen Welt ist der nach Frankreich emigrierte, libanesische Komponist und Oud-Spieler Marcel Khalifé, der am 12. Feburar mit seinem Sohn Bachar Mar-Khalifé und dessen Ensemble die Bühne betreten wird. Am 23. April werden der senegalesische Kora Spieler Ballaké Sissoko und der französische Cellist Vincent Segal wieder einmal auf Kirchberg gastieren, um einen einfühlsamen, musikalischen Dialog zu führen. Die ivorische Chanteuse Dobet Gnahoré lässt sich am 12. Mai von Gast Waltzing und dem OPL begleiten und die Fado-Diva Mariza beehrt die Philharmonie ein weiteres Mal – dann sogar an zwei Tagen, nämlich am 27. und 28. März.

(©Philharmonie)

Das ist also ein buntes Programm in beiden Häusern. Offenbar bleibt der Cube 521 beim bisher gewohnten Verfahren des Einzelticketkaufs. Ab dem 1. September kann man Eintrittskarten für einige Konzerte in der Philharmonie erwerben. Abonnent*innen der letzten Saison können dies bereits seit dem 24. August. Es ist auf jeden Fall dringend angeraten regelmäßig zu prüfen, ob die angekündigten Veranstaltungen tatsächlich stattfinden oder ob sich die Rahmenbedingungen kurzfristig geändert haben. Bleibt nur zu hoffen, dass es bald wieder möglich sein wird mit Künstler*innen gemeinsam und sicher in einem Raum zu sitzen und ihre Musik zu genießen.

 


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