Das Wohlbefinden der in Luxemburg lebenden Acht- bis Zwölfjährigen ist seit 2019 stabil geblieben. Das ist das Ergebnis des ersten nationalen Kinderberichts, welcher seit Dienstag vorliegt und in Zusammenarbeit von Universität Luxemburg, Liser und der Eberhard Karls Universität Tübingen entstanden ist. Der Bericht besteht aus zwei komplementären Studien: einer Felduntersuchung im Bereich der non-formalen Bildung einerseits, und einer Befragung von Acht-, Zehn- und Zwölfjährigen andererseits. Letztere Studie erfolgte in zwei Etappen: Die erste Befragung wurde vor, die zweite während der Pandemie durchgeführt. Das Vorurteil, dass in Kindertagesstätten das Wohlbefinden von Kindern grundsätzlich beeinträchtigt sei, ließ sich in den Beobachtungssequenzen nicht bestätigen. Die Strukturen, so schreiben die Forscher*innen, gäben Kindern die Möglichkeit „Selbstwirksamkeitserfahrungen“ zu machen und ein „Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten“ zu entwickeln. Kinder seien dabei keine passiven Rezipient*innen pädagogischer Aktivitäten, sondern würden diese – zum Beispiel durch kreative Neuinterpretationen oder „Sabotage“ – vielmehr aktiv mitgestalten. Diese „Akteurschaft“ trägt den Autor*innen zufolge wesentlich zum Wohlbefinden bei. Luft nach oben besteht dennoch: Sowohl in der non-formalen Bildung als auch in der familiären Sphäre wünschen sich Kinder laut Bericht ein verstärktes Mitbestimmungsrecht.
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