Luxair: Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein…

Luxair tunkt eine ihrer Maschinen zum Pride Monat in Regenbogenfarben. Wer Pinkwashing schreit, liegt tatsächlich falsch.

©Luxair

[E]igentlich kommt die Idee etwas für die lokale Community zu tun, von den Arbeitnehmenden. Diese haben sich mitgeteilt und den Wunsch geäußert, Farbe zu bekennen und die Direktion ist diesem Wunsch nachgegangen“, schreibt Tom Hecker, Präsident von Rosa Lëtzebuerg, in einer Pressemitteilung zur neuen Partnerschaft mit der luxemburgischen Fluggesellschaft Luxair. Wir freuen uns auf den Einsatz der Direktion, die dieses Projekt vorangetrieben und auch an den Workshops persönlich teilgenommen hat.Das wohl sichtbarste Zeichen der Partnerschaft: eine De Havilland Q400-Proppellermaschine in Regenbogenfarbe mit dem Slogan „Be Pride. Be Luxembourg“. Sowohl der Außen- als auch der Innenraum wurden in Pride-Farben gestaltet. Das Flugzeug hob am 1. Juni zum ersten Mal ab. Zielort: Ibiza. Weitere Flüge sind geplant.

Schaut nach Pinkwashing aus? Ist es aber nicht. Spricht man von Pinkwashing, meint man damit dass sich ein Unternehmen zu Marketingzwecken queerfreundlich inszeniert. Mehr als Geldgier steckt hinter solchen Kampagnen nicht. Andy Maar, Mitglied von Rosa Lëtzebuerg, sagte Ende letzten Jahres im Gespräch mit der woxx: „Pinkwashing ist ein großes Thema für uns. Wir sind uns bewusst, dass wir für die Pride ein Budget brauchen, aber wir lassen uns nicht für die Selbstinszenierung eines Großbetriebs vor den Wagen spannen.” Wie ernst Maar das meinte, wird bei der Partnerschaft mit Luxair deutlich – denn es geht um mehr als bunte Flügel.

Heck schreibt, Luxair habe Rosa Lëtzebuerg zu Rate gezogen, um durch Gespräche und Workshops nicht nur die firmeninterne Politik hinsichtlich der Akzeptanz von queeren Mitarbeitenden zu erhöhen, sondern um gleichzeitig auch verschiedene Ansätze umzusetzen, die die Kundenbetreuung verbessern sollen.“ Ein Beispiel: Die binäre Begrüßungsformel an Bord wird durch eine genderneutrale Form ersetzt, um alle Passagier*innen anzusprechen. Welche Form Luxair gewählt hat ist unbekannt. „[G]emeinsam arbeiten wird daran, weitere Verbesserungen voranzutreiben“, gibt Heck an.

Die pinken Alarmglocken leuchten auch dann fälschlicherweise auf, wenn Luxair in ihrer Pressemitteilung zur Partnerschaft den Verkauf von passenden Gadgets ankündigt. Seit dem 2. Juni gibt es in Luxair Travel Geschäften, in der Abflughalle am Flughafen sowie im LuxairTours-Büro in Munsbach Tassen, T-Shirts, Schlüsselanhänger und weitere Produkte mit dem Pride-Slogan der Fluggesellschaft. Warum die Alarmglocken zu Unrecht läuten? Weil der komplette Erlös an Rosa Lëtzebuerg geht.


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