Petition gegen Fluggesellschaft-Rettungsmaßnahmen

Das NGO-Netzwerk „Stay Grounded“ wendet sich mit einer Petition gegen Bail-Outs für Fluggesellschaften und fordert stattdessen einen Umbau des Sektors.

Während der Covid-19-Krise bleiben die meisten Passagierflugzeuge am Boden – wohl weil irgendwo hinfliegen gerade etwas schwierig ist. Fluggesellschaften geraten deswegen in finanzielle Schwierigkeiten, im März musste die britische Flybe, die unter anderem Flüge von Luxemburg nach Manchester anbot, Konkurs anmelden. Viele Fluggesellschaften stehen finanziell unter Druck, in einigen Ländern, etwa Deutschland, den USA und der Schweiz, wird über mögliche Rettungspakete nachgedacht und teilweise bereits verhandelt.

„#SavePeopleNotPlanes: Keine Milliardenhilfen für die Flugindustrie!“ fordert das „Stay Grounded“ – Netzwerk nun angesichts der Corvid-19-Krise. Die NGOs sind hellhörig geworden, da in einigen Ländern aktuell über Rettungsmaßnahmen für Fluggesellschaften diskutiert wird. Angesichts dessen, dass der Flugsektor für fünf bis acht Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich ist, sollen diese Hilfen nicht einfach durchgehen.

Obwohl die Treibhausgasemissionen „hauptsächlich auf eine Minderheit von wohlhabenden Vielflieger*innen zurückzuführen“ sei, wolle „die Branche den Wachstumskurs rücksichtslos fortsetzen und auch in Zukunft ihre Gewinne auf dem Rücken von prekär Beschäftigten und des Klimas erzielen“, heißt es im Text der Petition. Diese stellt drei Forderungen auf: Die Beschäftigten der Flugindustrie sollen an erster Stelle stehen, es muss einen Strukturwandel in Richtung klimaneutrale Mobilität geben und Fluggesellschaften sollen künftig Steuern zahlen.

So wollen die NGOs, dass während der Krise ein gesichertes Grundeinkommen für Flugbegleiter*innen, Pilot*innen, Bodenpersonal, Caterer und andere betroffene Beschäftigte bereitgestellt wird. Öffentliche Unterstützung der Fluggesellschaften sollte daran gekoppelt werden, dass diese helfen, die internationalen Klimaziele erreichen – also eine Reduktion der Flüge vornehmen. Eine Möglichkeit dazu könnte sein, wenig sinnvolle Kurzstreckenflüge zwischen Städten abzuschaffen und vermehrt auf Interkontinentalflüge zu setzen (siehe woxx 1532: Wir Billigflieger). Außerdem fordert das Netzwerk, dass künftig Steuern auf Kerosin erhoben werden und Vielfliegen progressiv besteuert wird.

Bisher haben über 25.000 Menschen die Petition gezeichnet, die unter diesem Link zu finden ist.


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