Schon gestreamt? The Marvelous Mrs. Maisel

Nicht nur äußerst unterhaltsam, sondern auch schön anzusehen: Amy Sherman-Palladinos „The Marvelous Mrs. Maisel“ überzeugt in jeder Hinsicht.

(©jewishboston.com)

Miriam „Midge“ Maisel (Rachel Brosnahan) hat alles, was sie sich erträumt hat: einen reichen Mann, zwei Kinder, eine luxuriöse Wohnung in der Newer Yorker Upper West Side. Kein Trick, den sie nicht kennt, um ihre Rolle als Mutter und Hausfrau aufs Sorgfältigste zu erfüllen. Wir befinden uns im Jahr 1958 und mit ihrer Lebenssituation hat Midge scheinbar das große Los gezogen. Doch dann ändert sich auf einen Schlag alles: Ihr Mann Joel (Michael Zegen) verkündet, dass er sie für seine Sekretärin verlässt.

In „The Marvelous Mrs. Maisel“ geht es um die Zeit danach. Neben neuen Bekanntschaften gibt es vor allem eine große Veränderung: Eher zufällig entdeckt Midge ihr Talent für Stand-up Comedy. Genau genommen wird sie von der Kneipeninhaberin Susie (vorzüglich gespielt von Alex Borstein) entdeckt, die sich prompt als ihre Managerin anbietet. Doch Midge ist hin- und hergerissen. Einerseits unterhält sie ihre Mitmenschen leidenschaftlich gerne mit lustigen Geschichten. Ihren Beobachtungen und Erlebnissen etwas Humorvolles zu entlocken fällt ihr leicht. Doch ob Stand-up das Richtige für sie ist?

„Auf keinen Fall“, lautet das einstimmige Urteil ihrer zutiefst konservativen Familie. Sie fürchtet um den sozialen Abstieg ihrer Tochter; die Vorstellung von ihr als einer arbeitenden, alleinstehenden Frau bringt sie alle um den Schlaf.

„Mrs. Maisel“ zeigt den Kontrast zwischen diesen beiden Welten. Was Midge jeweils reizt, ist klar: Während die eine Lebensperspektive ihr Sicherheit und Bequemlichkeit bietet, winkt die andere mit neuen Erfahrungen und Zielen, schreckt zugleich aber durch große Herausforderungen ab. Das Publikum entdeckt die Welt der Stand-up Comedy gemeinsam mit Midge, Susie figuriert für beide als Mentorin. So können wir uns zu jeder Zeit in Midges Erlebnisse einfühlen: jeder Schritt außerhalb ihrer gesellschaftlich vorgeschriebenen Rolle ist aufregend und beängstigend zugleich.

Geschaffen wurde „Mrs. Maisel“ von Amy Sherman-Palladino, die bereits hinter„Gilmore Girls“ steckte. Gemein sind beiden Serien die schnellen, cleveren Dialoge. Erstere besticht zusätzlich durch ihren bunten 50er-Jahre-Look.

Innerhalb von zehn Folgen veranschaulicht „The Marvelous Mrs Maisel“ auf überaus unterhaltsame Weise die feministische Sprengkraft der Entscheidung gegen ein Leben nach vorgegebenen Geschlechterrollen. Die energiegeladene Darstellung Brosnahans steigert den Sehgenuss nochmal um ein Vielfaches.

Auf Amazon Prime. Die erste Folge wurde von Amazon auf Youtube veröffentlicht.


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