Es hätte die Gelegenheit sein können, um seit langem benötigte Reformen zu beschließen: Von Januar bis September diesen Jahres trafen sich regelmäßig Vertreter*innen des psychosozialen Personals sowie des Bildungsministeriums, um den Umfang der Dienstleistungen zu regeln, der von Sonderpädagog*innen zu leisten ist. Auf dieser Basis wurde dann letzte Woche ein Abkommen unterschrieben – doch das lediglich von der Staatsbeamtengewerkschaft CGFP. „Wir weigern uns, das Abkommen anzuerkennen“, erklärte Nadia Ruef, Präsidentin der APCCA (Association du personnel des centres de compétence et de l’agence) am Dienstag der Presse gegenüber. Zwar sei man in der oben erwähnten Arbeitsgruppe gut vorangekommen, der Prozess sei aber noch nicht abgeschlossen. Nach Herausarbeitung des durchschnittlichen Arbeitspensums der Sonderpädagog*innen, sei nämlich deutlich geworden, dass dieses weit über eine 40-Stunden-Woche hinausgehe. „Eine Reform macht nur dann Sinn, wenn sie hilft, dieses Problem in den Griff zu bekommen.“ Der Vorschlag von Bildungsminister Claude Meisch tue aber genau das nicht. Das habe nicht nur eine hohe Anzahl nicht verrechenbarer Überstunden zur Folge, auch die Prävalenz von Burnout sei bei Sonderpädagog*innen hoch. Deren Arbeit, so Ruef weiter, erfordere einen intensiven, arbeitsaufwendigen Austausch mit zahlreichen Akteuren; um die nötige Arbeitsqualität zu garantieren, sei nicht nur eine Überarbeitung des Abkommens nötig: Dieses müsse von sämtlichen Beteiligten mitgetragen werden.
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