Das See- und Völkerrecht wird von den EU-Instanzen bereits seit Jahren ausgehöhlt. Im Vorfeld der Europawahlen ruft die NGO „SOS Méditerranée“ sämtliche Abgeordnete und Kandidat*innen dazu auf, diese Entwicklung zu stoppen.
Frankreichs Innenminister Christophe Castaner ist nur einer in einer langen Reihe von EU-Politiker*innen, die die Arbeit der Seenotrettungsorganisationen in Frage stellen, indem sie ihnen eine Zusammenarbeit mit Schlepperbanden unterstellen. Diese Kriminalisierung humanitärer Arbeit und die gleichzeitige Einstellung der Seenotrettungsmission Sophia hat dazu geführt, dass die Rechte von Flüchtenden immer weniger gewahrt werden und Europa vor den Rechtspopulist*innen in seinen Nationalstaaten kapituliert hat.
Die NGO SOS Méditerranée versucht nun mit einer Medienkampagne auf diese Entwicklungen aufmerksam zu machen und fordert die Politik dazu auf, eine weitere Erosion des See- und Völkerrechts aufzuhalten – anstatt nur in Sonntagsreden von „Wertegemeinschaft“ zu schwafeln.
Der Aufruf besteht aus einer mehrteiligen Serie aus vier kurzen Videos, die der Filmemacher Benoit Musereau produziert hat. Illustriert wurden sie vom französischen Karikaturisten Rodho exklusiv für diese Aktion der Seenotrettungsorganisation. Das erste Video ging am gestrigen 15. April online, weitere folgen an jedem Dienstag bis zum 7. Mai. Twitter-User*innen können diese unter dem Hashtag #RespectLawOf TheSea weiterverbreiten.
Das könnte Sie auch interessieren:
- Un an de rencontres pour les femmes réfugiées et migrantes
- Seenotrettungsschiff Sea-Watch-4 rettet 104 Migrant*innen innerhalb von 24 Stunden
- Kulturszene für die Evakuierung griechischer Flüchtlingslager
- Flüchtlingspolitik: Familien zusammenbringen
- CCDH fordert mehr Schutz für unbegleitete Minderjährige