80. Jahrestag der Befreiung Italiens: Erosion des Antifaschismus

An diesem Freitag wird der Befreiung Italiens vom Nationalsozialismus und Faschismus gedacht. Seit langem steckt die politische Nachkriegsordnung Italiens, deren wichtigste politische Parteien aus der Resistenza hervorgegangen waren, in der Krise. Die derzeitige Regierung unter Giorgia Meloni polemisiert teils offen gegen das Erbe des Widerstands.

Erinnerung an die Befreiung Italiens am 25. April: In der Bildmitte mit Schärpe Roberto Gualtieri, der sozialdemokratische Bürgermeister Roms, während der Gedenkdemonstration im vergangenen Jahr. (Foto: EPA-EFE/MASSIMO PERCOSSI)

„Aldo sagt 26*1.“ So lautete die Nachricht, die das „Nationale Befreiungskomitee für Norditalien“ (CLNAI), das Führungsorgan der Resistenza im noch besetzten Teil des Landes, am 24. April 1945 an die Partisanenverbände übermittelte. mehr lesen / lire plus

Comics und Propaganda: Die Macht der bunten Bildchen

Comics werden oft mit Superhelden, kindgerechter Unterhaltung und Popkultur in Verbindung gebracht. Nur wenige wissen, dass sie auch eine dunkle Vergangenheit haben. Dr. Manuela Di Franco, die zur Amerikanisierung der italienischen Populärkultur im 20. Jahrhundert forscht, klärt über faschistische Zensur, Propaganda und die unterschätzte Tiefe dieses hybriden Mediums auf.

Comics dienten während des Zweiten Weltkriegs zur Verbreitung von Propaganda. (FOTO: Eric McLean/Unsplash)

Bunte Bildchen, wenig Text und eine plumpe Superheldenstory – lange Zeit hielt sich diese abschätzige Sicht auf Comics. „Wir hatten doch alle Eltern, die sagten: ‚Hör auf, Comics zu lesen, lies doch mal ein richtiges Buch.‘ Und das ist schade. mehr lesen / lire plus

Rechtsextreme nach den EU-Wahlen: Le Pens Brüsseler Truppe

Nach dem Wahlerfolg des „Rassemblement national“ bei der Europawahl ist der Einfluss von Marine Le Pens Partei im EU-Parlament gewachsen. Sie dominiert nun die neu gegründete drittgrößte Fraktion des EU-Parlaments, „Patrioten für Europa“.

Auch er sitzt nun für den RN im EU-Parlament: Fabrice Leggeri, bis April 2022 viel kritisierter Direktor der EU-Grenzschutzagentur Frontex, bei seiner ersten Plenarsitzung am vergangenen Dienstag in Straßburg. (Foto: EPA-EFE/CHRISTOPHE PETIT TESSON)

Der 28-jährige Jordan Bardella bleibt als Europaabgeordneter in Brüssel und wird nicht Ministerpräsident Frankreichs. Für französische Rechtsextreme ist das eine Enttäuschung, hatten sie doch große Hoffnung in ihn gesetzt, nachdem der „Rassemblement national“ (RN) unter seinem Vorsitz die meisten Stimmen bei der französischen Europawahl geholt hatte. mehr lesen / lire plus

Neoliberalismus und Autoritarismus: Unheilvolle Allianz

In seinem neuen Buch analysiert der Politologe Thomas Biebricher den politischen Kern des Neoliberalismus. Entgegen der gängigen Meinung besteht dieser nicht zuletzt im Ruf nach einem starken Staat. Mit Blick auf die EU spricht der Autor von einer Disziplinierung gemäß ordoliberaler Prinzipien.

Der Neoliberalismus muss ins Museum, der Kapitalismus darf noch ein Weilchen bleiben: Demonstration während des G20-Gipfels im Juli 2017 in Hamburg. (Foto: EPA/Focke Strangmann)

„Der Neoliberalismus ist seit der Corona-Krise tot“, titelte zu Jahresbeginn das österreichische Nachrichtenmagazin „profil“. „Der Glaube an den freien, sich selbst regulierenden Markt war schon länger angeknackst“, so der Autor des Artikels, nun jedoch „kehrt der Staat im großen Stil zurück.“ mehr lesen / lire plus