Historische Ausstellungen und mehr: Trierer Untergänge

Ab diesem Wochenende steht Trier im Zeichen des Untergangs von Rom: Drei klassische Ausstellungen, mehrere Kunstprojekte und ein umfassendes Begleitprogramm bieten Fortbildung und Unterhaltung für jeden Geschmack.

Büro Wilhelm, Amberg/Rheinisches Landesmuseum Trier (GDKE)

Ein großer Haufen Marmortrümmer und Kalkstaub markierte den Schluss der Ausstellung „Ein Traum von Rom“ vor acht Jahren im Trierer Landesmuseum – nach dem Zusammenbruch des Imperiums wurden Kunstwerke als Baustoff genutzt. „Fortsetzung folgt“, hätte das Museumsteam hinschreiben können, denn am Freitag, 25. Juni eröffnet eine neue Ausstellung, die eben diesem Ende des Traums, dem „Untergang des Römischen Reiches“, gewidmet ist. Fünf Monate lang wird nicht nur das Rheinische Landesmuseum sich mit dem Thema Untergang befassen, sondern auch andere Museen und Kulturinstitute in Trier – das Begleitprogramm reicht von wissenschaftlichen Konferenzen über moderne Kunst bis hin zu einem Mode-Apokalypse-Wochenende. mehr lesen / lire plus

Exhaus bleibt! –  Petition und Protestaktion vorgesehen

Die subkulturell interessierten Trierer*innen geben das Exhaus nicht so schnell auf: Nach der Schließung des ehemaligen Gebäudes und dem Umzug wollen sie das offene Jugendarbeitsprojekt auch für die Zukunft absichern.

(Wikimedia_Berthold Werner)

Das Exhaus – Abkürzung von Exzellenzhaus – ist sicher auch vielen Luxemburger*innen bekannt, die gerne mal für ein Konzert oder eine andere Kulturaktivität bis über die Mosel fahren. Bis 2018 war es ein Anlaufort für Subkultur sowie Konzerte. Es bot den Nostalgiker*innen den Flair eines selbstverwalteten, leicht anarchistischen Kulturzentrums, den man in Luxemburg aufgrund exzessiver Institutionalisierung vergeblich sucht.

Vor knapp drei Jahren war dann Schluss: Nachdem das Gebäude behindertengerecht umgebaut wurde fiel es durch die Sicherheitsprüfung – morsche Wände, Feuchtigkeit und andere Mängel machten es unbenutzbar. mehr lesen / lire plus

Gedenken: Textiles Gedächtnis

„1000 Tücher gegen das Vergessen“ heißt eine bemerkenswerte Ausstellung, die derzeit in der Tufa Trier zu sehen ist. Die Schweizer Künstlerin Anna S. Brägger materialisiert das Sterben und Morden auf dem Balkan durch Gedenktücher – ein ständig wachsendes Werk.

Fotos: woxx

„Und, welchen Kursus suchen Sie?“ – der Empfangsherr im zweiten Stock der Tufa Trier ist es offensichtlich noch nicht gewohnt, dass tatsächlich wieder Menschen auftauchen, um sich die Ausstellungen anzusehen. Das Erwachen der Kulturinstitutionen in Trier verläuft ähnlich wie auch sonst in Europa: Gemächlich und ein bisschen ungläubig kommen die Menschen zurück – oder bleiben vor der Tür, wie die Schüler*innen des Ballettunterrichts, der pandemiebedingt im Hof stattfinden muss. mehr lesen / lire plus

Installationen/Videokunst: Physik des Alltäglichen

„Kraft x Weg“ nennt sich eine kleine, aber feine Ausstellung der Künstlerin Marion Cziba in der Galerie Junge Kunst in Trier, in der Gegenstände des Alltags erstaunliche neue Eigenschaften entwickeln.

Der Flur der kleinen Galerie ganz unten in der Karl-Marx-Straße, da wo sich die Sexshops und Bikerbars befinden, bleibt sauber. Das liegt nicht an einer manischen Putzkolonne, sondern an der Rauminstallation „o. T.“ (ohne Titel) der Künstlerin Marion Cziba. Sie besteht aus einem halben Dutzend Bodenreinigungsmaschinen, die durch den Raum schwirren. Die kleinen Staubsaugerroboter verfügen außerdem noch über grüne Plexiglashüte in konischer Form, die sie aussehen lassen, als wären sie gerade einem Raumschiff entglitten, das am Moselufer notlanden musste. mehr lesen / lire plus

Kundgebung in Trier: Frieden durch Abrüstung

Genau 79 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkriegs, am Samstag, 1. September, findet in Trier eine gemeinsame Friedenskundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und der Arbeitsgemeinschaft Frieden statt. Auch die Luxemburger Friddens- a Solidaritéitsplattform wird vertreten sein.

Über 20 Organisationen werden am kommenden Samstag in Trier gegen die Aufrüstung demonstrieren. Treffpunkt ist der Kornmarkt, ab 13 Uhr. Wie schon beim Ostermarsch in Büchel (Online-woxx: Luxemburg gegen Atomwaffen?) wird auch diesmal Luxemburg vertreten sein. Der linksgrüne Aktivist Raymond Becker wird über die Kriegspolitik der Europäischen Union referieren. Er vertritt die nach Ostern neu gegründete Friddens- a Solidaritéitsplattform (Online-woxx: Revival der Friedensbewegung? mehr lesen / lire plus

Trierer Jubiläumsfeiern: Made in Marx

Am Samstag werden mehrere Ausstellungen eröffnet und eine Statue enthüllt. Karl Marx steht im Mittelpunkt des Gedenkens und des Geschäftemachens.

Wir sind Marx, Fotoausstellung in der Trierer Innenstadt. (Foto, © Claus Bach)

„Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.“ Der Satz ist nicht von Karl Marx, auch wenn er sich bestens als Motto für die Trierer Jubiläumsfeiern rund um Marx’ 200. Geburtstag am 5. Mai eignen würde. Sondern von Bertolt Brecht, der seinen Marxismus mit Menschenkenntnis und Ironie zu würzen wusste.

Über Marx-Brot, Marx-Schokolade und Marx-Wein muss man nicht den Kopf schütteln oder sich sogar aufregen; so viel kann man von Brecht lernen. mehr lesen / lire plus

ROM IN TRIER: Große Stadt, kleine Träume

Vor fast 2.000 Jahren haben die Römer nicht nur die Porta Nigra erbaut, sondern Trier zu einer der wichtigsten Städte des Reiches gemacht. Den „Traum von Rom“ träumten sowohl große Bauherren als auch die konsumfreudige Mittelschicht.

Die Gräberstraße mit den schönsten Monumenten der Trierer Sammlung. Abgedunkelt liefert der Raum die Kulisse für die Multimedia-Show „Im Reich der Schatten“.

Zum Einkaufen nach Trier gewesen? Aber klar. Für die Kellerbar `nen Maßkrug mit Trinkspruch drauf mitgebracht, für den Garten eine Wasser speiendende Eidechse im römischen Stil. Alles Kitsch, völlig unauthentisch? Keineswegs. Sowas gab es schon, als Trier noch Augusta Treverorum hieß und die größte Stadt nördlich der Alpen war. mehr lesen / lire plus