Welche Farbe für mein Fahrrad?

(lm) – Dass die Lëtzebuerger Vëlos-Initiativ (LVI) in der schwarz-roten Regierung keine TraumpartnerIn bei der Förderung der sanften Mobilität auf zwei Rädern gefunden hat, ist bekannt (woxx 1228). Doch auch der blau-grüne Schöffenrat scheint nicht besonders emsig auf die Vorschläge der Radfahrer-NGO einzugehen. Die jüngste Ausgabe des LVI-Info dokumentiert, dass es zwei Vorschläge gab, während der Mobilitätswoche versuchsweise neue Radwege anzulegen. Die Gemeinde teilte mit, die Vorschläge seien weitergeleitet worden – und sonst passierte nichts. Das bestätigt, was wir bereits vor drei Wochen schrieben: Die Politik trägt die Verantwortung dafür, dass die Mobilitätswoche zur Farce verkommen ist. Wen man als Radfahrer wählen soll, dazu bietet das LVI-Info eine Entscheidungshilfe. mehr lesen / lire plus

Uni vor Finanzierungsproblemen?

(rg) – Das Interview, das Rolf Tarrach kürzlich dem Luxemburger Wort gegeben hat, lässt aufhorchen. Der Rektor stellt nicht nur den fristgemäßen Umzug der Universität nach Belval im September 2014 in Frage, er zeigt sich auch besorgt über die zukünftige Finanzierung seiner Hochschule. Anhebungen der Studiengebühren will er deshalb nicht ausschließen. Während 2012 die Uni von Seiten des Staates mit 129 Millionen Euro dotiert wurde, bestanden 30 weitere Millionen ihres Budgets aus Drittmitteln, die erst bei öffentlichen und privaten Stiftungen oder in der Privatindustrie „eingeworben“ werden mussten. In Belval sind es nicht nur zeitliche Verzögerungen, die den Umzug gefährden. Auch bei dessen Finanzierung scheint einiges im Argen zu liegen: Der Fonds Belval stellt zwar die Räumlichkeiten, doch tut sich jetzt eine Finanzierungslücke bei der Möblierung und vor allem bei der aufwendigen Verkabelung auf. mehr lesen / lire plus

SCHULPOLITIK: Zum Prüfungstermin bei SEW und Apess

Am Dienstagabend unternahmen die Gewerkschaften SEW und Apess den ehrgeizigen Versuch, in zwei Stunden das gesamte Parteienspektrum hinsichtlich der Schulpolitik und der eigenen Vorstellungen hin zu überprüfen.

In kurzen Beitragen von maximal zwei Minuten forderte die Gewerkschaft die Kandidaten auf, ihre Standpunkte zu vier Themenkomplexen der Schulpolitik darzulegen. Sie erhoffte sich davon präzise Aussagen zur aktuellen Schulpolitik, und vor allem klare Stellungnahmen zu den von ihr erhobenen Forderungen. Aus organisatorischen Gründen hatten die jeweiligen Parteien den Fragekatalog vor der Runde erhalten, und so waren einige Politiker sich nicht zu schade, ihre vorgefertigten Antworten einfach abzulesen.

Auf dem umfangreichen Programm standen Fragen zur Grundschulreform, zu dem neuen Gesetzestext für die Oberstufe und zur gescheiterten Politik in der Berufsausbildung. mehr lesen / lire plus

Seit gestern online: smartvote.lu

(rg) – Schon bei den Parlamentswahlen im Juni 2009 ermöglichte das Uni-Forschungsprogramm zu „European Governance“ Interessierten, per Internet eigene politische Vorstellungen mit denen der KandidatInnen abzugleichen. Das Prinzip ist bekannt: Die UserInnen klicken sich durch eine Reihe von thematisch zusammengestellten Fragen, die sie mit Ja oder Nein, beziehungsweise Abstufungen davon beantworten. Für die bevorstehenden Wahlen haben die Verantwortlichen 46 Fragen zu 10 Bereichen ausgesucht, mit denen jedeR UserIn sein/ihr eigenes politisches Profil erstellen kann. 2009 wurden rund 36.000 Profile erstellt. Dass es diesmal mehr werden, ist wegen der kurzen Zeit, die noch bis zu den Wahlen verbleibt, zumindest fraglich. Und die notgedrungen begrenzte Zahl von Fragen könnte für einige Frustration sorgen, wenn Themen, die einem wichtig sind, erst gar nicht vorkommen. mehr lesen / lire plus

Online-Datenbank für weibliche Fachkräfte

(avt) – Frauen sind in den Medien noch immer unterrepräsentiert. In einer Studie zur Medienbeobachtung, die 2010 die Frauenpräsenz in den Luxemburger Nachrichten untersuchte, wurde festgestellt, dass der Anteil der Frauen in den Medien zwar ansteigt, sie jedoch noch immer in der Minderheit sind. Mit einem Anteil von nur 19,6 % wurde außerdem nur selten ihre Expertise herangezogen. Die Online-Datenbank www.expertisa.lu setzt hier an und will das ändern. Das Projekt, das vom Cid-Femmes und dem Conseil National des Femmes du Luxembourg ins Leben gerufen wurde und vom Chancengleichheitministerium finanziert wird, hat zum Ziel, die Expertise von Frauen im öffentlichen Raum sichtbarer zu machen. mehr lesen / lire plus

Théologiens de la libération

(dv) – Les élections constituent une occasion pour les organisations de toute taille et de toute obédience pour faire parvenir aux partis en lice leurs revendications. Le Conseil diocésain des catholiques ainsi que la Commission « Justice et Paix » viennent également de leur faire parvenir un catalogue en onze points. En avant-propos, ils rappellent l’engagement contre le « néolibéralisme », citant le pape François qui qualifia récemment ce système économique de « fétichisme de l’argent et de dictature de l’économie sans visage, ni but vraiment humain ». Et les différents points reflètent cette pensée. Sans en prononcer le nom, les deux institutions s’opposent au travail dominical en refusant « une société qui pousse les salarié-e-s à être disponibles 24 heures sur 24, sept jours sur sept ». mehr lesen / lire plus

KUNST-AUKTION: Art against exclusion?

Am 6. Oktober organisiert die Fondation Follereau eine Benefiz-auktion unter dem Titel „Art against Exclusion“. Die Werke, welche luxemburgische KünstlerInnen und SammlerInnen zur Verfügung stellen, sind bis Samstag in der Abtei Neumünster zu besichtigen.

Für die Benefizauktion wurden vor allem Gemälde, doch auch einige Grafiken, Skulpturen und Fotografien zusammengetragen. Zwar sind die Objekte als „gebraucht“ gekennzeichnet, doch stammen die meisten von namhaften KünstlernInnen, wie Mihály Munkacsy, Patricia Lippert, Robert Brandy oder Jean Freimann. Wie das Potpourri dieser Namen bereits erahnen lässt, werden die BesucherInnen der Abtei Neumünster thematisch wie kompositorisch einem regelrechten Eklektizismus ausgesetzt: Planlos hängen Stillleben neben abstrakten Arbeiten, Landschaftsmalereien neben Porträts, Ölgemälde neben Aquarellen, Serigraphien neben Radierungen. mehr lesen / lire plus

BERNARDO BERTOLUCCI: Ausbruch aus dem Kokon

„Io e te“ zeigt zwei Jugendliche, die sich gegenseitig beim Leiden zusehen müssen, um zu sich selbst zu finden.

Jugendliche Selbstfindung
à la Bertolucci.

Bernardo Bertolucci – sein melodischer Name ist Programm. Er sehe keinen Unterschied zwischen Filmen und Gedichten, soll er einst sein Credo in Worte gefasst haben. Und so verwundert es nicht, dass sich der Altmeister auch mit „Io e te“ treu bleibt. Nur scheint er im Alter milder geworden, es fehlt seinen späteren Filmen an Provokation und Sprengkraft. Schon seine letzte Produktion „die Träumer“ schien zugleich wie Abschied und Hommage an die wilde Achtundsechziger-Generation. Zugleich deklinierte er darin noch spielerisch alle möglichen sexuellen Varianten, wie die der inzestuösen Geschwisterliebe und eine Ménage-à-trois, durch. mehr lesen / lire plus

INDIE-ROCK: Go with the Flow

Artaban, c`est tout d`abord l`histoire de deux frères passionnés de musique depuis l`enfance et qui décident de laver leur linge en famille. Entretien avec ce dernier, Max Nilles, avant la sortie de leur second album « Flow ».

woxx : Quelles sont les origines d`Artaban ?

Max Nilles : Mon frère Charles et moi avons toujours écouté beaucoup de musique. Après nos études et notre retour au Luxembourg, nous avons créé Artaban en 2006 en tant que duo tout d’abord, avant de faire nos premiers concerts en 2007.

Quelles sont les influences du groupe ? Vos inspirations tant musicales que cinématographiques vu votre nom tiré de la série des films « Fantomas » ? mehr lesen / lire plus

LIBYE: Le Sud en proie à tous les dangers

Le Fezzan, région sud-ouest libyenne, est au coeur de toutes les inquiétudes. Porte ouverte entre l’Afrique et l’Europe, elle a fait l’objet de nombreuses promesses du gouvernement libyen, peu suivies de faits.

Un militaire touareg observant la vue sur Oubari

« Vous allez au Fezzan (région au sud-ouest de la Libye, ndlr) ? Faites bien attention, c’est très dangereux ! » : à Tripoli, le Fezzan est considéré comme un autre pays, voire un autre monde. Un monde inconnu et donc dangereux. Une fois effectués les 660 kilomètres séparant la capitale libyenne de Sebha, ville la plus importante du Fezzan, le discours change. Cette fois Tripoli devient l’autre monde. mehr lesen / lire plus

KLIMAFORSCHUNG: Das Rätsel der tiefen Wolken

Heiß werden kann einem bei der Lektüre der Zusammenfassung des 5. UN-Klimarat-Berichts, die am vergangenen Freitag veröffentlicht wurde. Die Messdaten-Serien sind genauer und länger als im Vorgängerbericht von 2007, aber einige Faktoren im Erdsystem sind immer noch unergründet.

Tief hängende Stratuswolken verdecken die Sonne. Schlecht für die Seele, aber gut fürs Klima. (Foto: Simon Eugster / Wikimedia)

Im Mai meldete die amerikanische Ozean- und Atmosphären-Behörde einen Rekord: Die Kohlendioxid-Konzentration in der Erdatmosphäre hat 400 parts per million (ppm) überschritten. Das letzte Mal war im Pliozän so viel Treibhausgas in der Atmosphäre, seit etwa einer Million Jahre aber hat sich die Konzentration zwischen moderaten 180 und 280 ppm bewegt – bis zum Beginn des Industriezeitalters. mehr lesen / lire plus

AMPELGESPRÉICH (II): Sozialabbau verhindern

In der zweiten Debattenrunde zu dritt streiten VertreterInnen des linken Spektrums – Cátia Gonçalves (LSAP), Tréis Gorza (Déi Lénk) und Alain Herman (KPL) – über die Möglichkeiten fortschrittlicher Politik in Luxemburg.

Die KandidatInnen des dieswöchigen Ampelgesprächs v.o.n.u: Alain Herman (KPL), Tréis Gorza (Déi Lénk) und Cátia Gonçalves (LSAP).

Interview: Richard Graf und Anina Valle Thiele

woxx: Die Finanzkrise hat auch zu einem Revival marxistischer Systemkritik geführt. Doch hat das wenig auf die Wahlresultate sich „links“ nennender Parteien abgefärbt. Wieso eigentlich?

Alain Herman: Die extreme Rechte, besonders im Osten und Südosten Europas, ist durch die aktuelle Krise gestärkt worden – man denke etwa an Ungarn und Griechenland. mehr lesen / lire plus

PRIVATSPHÄRE UND GEHEIMDIENST: Freiheit? Aber sicher!

Die Freiheit darf nicht im Namen der Sicherheit gefährdet werden, das versichern sämtliche Parteien unter dem Eindruck von Geheimdienstaffäre und Regierungskrise. Doch wie weit geht der Reformwille in diesem sensiblen Bereich wirklich?

Protest vor der Tür
des großen schwarzen Bruders. Die „Freedom not Fear“-Demo vom 28. September.

Was tut ein Geheimdienst, wenn herauskommt, dass er Personen missbräuchlich überwacht hat? Er vernichtet die Beweise und lässt dem Opfer durch den Staatsanwalt mitteilen, die Akte habe leider zerstört werden müssen. Was tun Agenten, die mit inszenierten Bombenanschläge eine Bedrohung der nationalen Sicherheit vorgetäuscht haben? Sie versuchen, den Verdacht auf eine andere, ewig-gestrige Geheimorganisation zu lenken, und fälschen zu dem Zweck Dokumente. mehr lesen / lire plus

DÉBAT D`ÉLÉPHANTS: Ça trompe, mais ça ne mord pas

Dans la dernière ligne droite avant les élections, les rondes d`éléphants font le bonheur des médias – mais pas nécessairement du public. Le récent débat de Paperjam montre qu’à côté des prétendants, il faut aussi des voix critiques plus désintéressées.

C`était long, très long. Sur fond de flonflons style Space Odyssey, les têtes de liste des partis CSV, DP, LSAP et Déi Gréng devaient présenter les points forts de leur programme avant d’entamer la véritable table ronde. Mais le débat organisé mardi soir par le très sélect Paperjam Business Club a au moins détruit quelques mythes. A la fin, lors de la séance de questions-réponses, le président de la Fedil Robert Dennewald demanda à celles des personnes dans la salle en faveur de l’abolition de l’index de lever la main – avec un succès pour le moins mitigé. mehr lesen / lire plus

ENTWICKLUNGSPOLITIK: Steht die Eins?

Der Cercle de Coopération hat die Parteiprogramme unter die Lupe genommen und untersucht, welchen Stellenwert die Parteien der Entwicklungszusammenarbeit einräumen.

Seit 2000 gehört Luxemburg der Gruppe von reichen Industriena-tionen an, die mehr als 0,7 % ihres Brutto-Nationaleinkommens für die öffentliche „Entwicklungshilfe“ aufwenden. Nachdem Jacques Santer 1992 in Rio de Janeiro feierlich verkündet hatte, dass Luxemburg sich an die 0,7 % halten werde, ist dieser Anteil weiter angestiegen – bis auf die 1 %, mit denen auch Premier Juncker gern prahlt. Luxemburg gehört damit zum kleinen Kreis der Industriena-tionen, die ihren Verpflichtungen voll nachkommen bzw. sie sogar übertreffen, und gilt damit international in Sachen Entwicklungspolitik sozusagen als Musterschüler. mehr lesen / lire plus

Klimaschutz: Bewundernder Blick über die Mosel

(lm) – Vergleichbare Einwohnerzahl, doppelt so groß wie Luxemburg, das ist die Region Trier, ein Zusammenschluss von Landkreisen im Westen von Rheinland-Pfalz. Eine niedrigere Bevölkerungsdichte und weniger Industrie und Gewerbe bedeuten vielleicht weniger Umweltverschmutzung als im Großherzogtum, mit Sicherheit aber auch viel weniger Geld, das der öffentlichen Hand zur Verfügung steht. Dennoch hat es die Region Trier geschafft, in diesem Jahr zum Europäischen Champion für erneuerbare Energien gekürt zu werden. Seit 15 Jahren wird dort konsequent versucht, den Energieverbrauch zu senken und alternative Energien zu fördern. Mit Erfolg: Erneuerbare Energien, allen voran Wind- und Wasserkraft, aber auch ein nicht zu verachtender Anteil an Photovoltaik, decken über die Hälfte des regionalen Strombedarfs. mehr lesen / lire plus