EUROPAPARLAMENT: Das Parlament darf zuschauen

Rat und Kommission ignorierten das klare „Nein“ des Europaparlamentes und stimmten dem Transfer von Passagierdaten an US-Behörden zu. Dies geschah nicht nur auf Druck der USA, sondern durchaus im eigenen Interesse.

Das Europaparlament macht Pause und prompt wissen andere diese zu nutzen. Am Montag stimmten die EU-Außenminister einem Abkommen über die Weitergabe von Flugpassagierdaten mit den USA zu. Ein Abkommen, dem sich das Parlament wiederholt widersetzt hatte. Zuletzt am 4. Mai, während seiner letzten Sitzungswoche vor den Wahlen. Nun kann sich das parlamentarische Nein einordnen in die lange Reihe der folgenlosen Beschlüsse des europäischen Abgeordnetenhauses in Straßburg.

Folgenlos auch deshalb, weil das Europaparlament in diesem wie in vielen anderen Fällen gar kein Mitspracherecht genießt. mehr lesen / lire plus

DATENSCHUTZ: Etikettengeschwätz

Bislang wussten Supermärkte nur wenig über ihre KäuferInnen. Eine neue Kennzeichnungsmethode macht es möglich, dass sie bald sämtliche persönliche Daten wissen können. Sie schützt vor Ladendieben und gewährt Datendieben freie Hand.

Ein Überwachungsapparat à la George Orwell baut sich im Kaufhaus auf. Was die KonsumentInnen nicht wissen: Eine neue Technologie wird sich wohl schon bald in ihren Einkaufsbeuteln befinden. Die so genannte RFID (Radio Frequency Identification) soll die Strichcodes auf den Verpackungen ablösen. Sie ermöglicht, mittels Radiofrequenzen die Datensätze in Mikrochips von Etiketten kontaktlos und nahezu alle gleichzeitig zu lesen – im Zweifelsfall unbemerkt und aus Entfernungen bis zu zehn Metern. mehr lesen / lire plus

DATENSCHUTZKOMMISSION: Profit gegen Privatsphäre

Die Invasion der RFID-Etiketten wird auch vor Luxemburg nicht halt machen. Die Nationale Datenschutzkommission bereitet sich auf die Verteidigung vor.

In Luxemburg, wo „jedeR jedeN kennt“, nimmt man es nicht übel, auf der Straße oder im Supermarkt von Unbekanten angesprochen zu werden: „Sie sind doch die Schwester von …“ oder „Du bist doch der Sohn von …“ Ob es den EinwohnerInnen aber auch Recht sein wird, beim Tanken gefragt zu werden: „Ihre am 4.9.2002 gekauften Kimberland-Schuhe lassen auf Naturverbundenheit schließen, Herr X. Dürfen wir Sie zu einer Probefahrt mit unserem neuen Terrestra-Jeep einladen?“ Die RFID-Etiketten, die sich schon bald in allen Konsumartikeln wiederfinden könnten, machen so etwas möglich. mehr lesen / lire plus

MALEREI UND FILM: Der Künstler als Heimkehrer

Der luxemburgische Künstler Nelson Neves besucht nach 23 Jahren zum ersten Mal wieder seine Familie auf den Kapverdischen Inseln. Der Dokumentarfilmer Henri Fischbach folgt ihm dabei mit der Kamera.

Kreative Freundschaft: der Dokumentarfilmer Henri Fischbach und der Maler Nelson Neves (rechts).
(Foto: Christian Mosar)

Die Idylle trügt. Zwischen all den Bananen, Papayas und Mangos muss Martim hart arbeiten. Bis der große Regen kommt, soll die Leitung fertig sein, damit er seinen Pflanzen Wasser zuführen kann. „Wenn das nicht funktioniert, haben wir nichts zu essen“, sagt Martim, der eine ganze Familie ernähren muss. Das Leben der Menschen auf der Insel Santo Ant°o ist voller Entbehrungen. mehr lesen / lire plus

WOLFGANG PETERSEN: Il faut sauver le soldat Achille

Hollywood a chaussé ses sandales pour aller revisiter l’Antiquité du côté d’Homère.

N’y avait-il pas des Grecs à l’intérieur de ce cheval? Wolfgang Petersen signe une adaptation
spectaculaire mais superficielle de l’Iliade. (photo: PR.)

La bonne nouvelle d’abord: Non, Wolfgang Petersen ne fait pas parler ses acteurs dans la langue de l’époque. Plutôt que sur un semblant d’authenticité, le réalisateur allemand mise sur le spectaculaire.

Dans son adaptation très libre de l’Iliade d’Homère (rebaptisée „Troy“), tous les acteurs parlent anglais. Ils articulent parfaitement, même lorsqu’ils ont la poitrine transpercée par des flèches brûlantes. Heureusement, Achille et compagnie passent beaucoup plus de temps à se battre qu’à se parler. mehr lesen / lire plus

SUSANNE BIERMANN: Open Hearts

Es geht alles ganz schnell. Ein letzter Kuss, Autoräder quietschen, ein Körper prallt gegen Blech. Und dann ist für zwei Männer und zwei Frauen nichts mehr so, wie es einmal war. Niemand ist nur gut oder nur böse, aber alle tun sich weh. Susanne Biermann fesselt ihr Publikum durch diese alltäglichen zwischenmenschlichen Turbulenzen, die sie auf Super 8 gefilmten Nahaufnahmen präsentiert. „Open Hearts“ ist ein nagendes Seelendrama mit schonungsloser Intensität.

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