Vor dreißig Jahren: Kühlturmbesetzung in Cattenom

1392kuscattenom

(Photos : Robin des Bois / Robin Wood)

Am Morgen des 10. Oktober 1986 besuchte unter Leitung des Studienrats „Robert Wald“ eine 24-köpfige „Projektgruppe arbeitsloser Jugendlicher und ihrer Lehrer“ die Baustelle des Kraftwerks Cattenom. Während die Gruppe kurz nach dem Empfang durch die Betreiber an einem der Reaktorgebäude und an zwei Kühltürmen Transparente befestigte, überwanden unbemerkt neun andere Aktivisten den Sicherheitszaun und begaben sich im dichten Nebel in Richtung Kühlturm des Blocks 2. Rund 200 Demonstranten, die sich nach einer Telefonkette – Handys gab es damals noch nicht – spontan am AKW eingefunden hatten, wurden währenddessen von Polizei und Militär zurückgedrängt und auf dem Marktplatz des Örtchens Cattenom mit Maschinenpistolen in Schach gehalten. Als der Nebel sich lichtete, wurde das Fiasko des AKW-Betreibers offenbar: Die Aktivisten hatten sämtliche „Sicherheitsschleusen“ überwunden und ihre Transparente mit den Aufschriften „Strom ja – so nicht!“ und „Non au nucléaire“ weithin sichtbar angebracht. Mehrfach wurden die Kühlturmbesetzer von Hubschraubern, deren Besatzungen mit Gasmasken geschützt waren, mit Reizgas attackiert. Erst um 19.30 Uhr, als die Polizei mit einer gewaltsamen Beendigung der Besetzung drohte, entschieden sich die Umweltaktivisten zum Abstieg.


Cet article vous a plu ?
Nous offrons gratuitement nos articles avec leur regard résolument écologique, féministe et progressiste sur le monde. Sans pub ni offre premium ou paywall. Nous avons en effet la conviction que l’accès à l’information doit rester libre. Afin de pouvoir garantir qu’à l’avenir nos articles seront accessibles à quiconque s’y intéresse, nous avons besoin de votre soutien – à travers un abonnement ou un don : woxx.lu/support.

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?
Wir stellen unsere Artikel mit unserem einzigartigen, ökologischen, feministischen, gesellschaftskritischen und linkem Blick auf die Welt allen kostenlos zur Verfügung – ohne Werbung, ohne „Plus“-, „Premium“-Angebot oder eine Paywall. Denn wir sind der Meinung, dass der Zugang zu Informationen frei sein sollte. Um das auch in Zukunft gewährleisten zu können, benötigen wir Ihre Unterstützung; mit einem Abonnement oder einer Spende: woxx.lu/support.
Tagged .Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Kommentare sind geschlossen.