Greenpeace hat ein großes Herz, nicht nur für Robbenbabys, sondern auch für Schwarzspechte. So versucht die Umwelt-NGO seit Wochen, die Bauarbeiten für eine neue Hochspannungsleitung zu stoppen, weil diese quer durch ein bei Differdingen gelegenes Vogelschutzgebiet führen soll. Bei der jüngsten Aktion am vergangenen Montag berief sich Greenpeace gar darauf, dass die Bauarbeiten von der Gemeinde nicht genehmigt und deshalb illegal seien – eine Einschätzung, die der NGO von der Polizei mittlerweile bestätigt wurde. Grund genug zum Lachen, jedoch nicht zum Triumphieren! Denn eigentlich geht es bei diesen Aktionen nicht um den Schwarzspecht, sondern um den Luxemburger Strommix. Die seit Jahren umstrittene Hochspannungsleitung, auch als Cattenom-Leitung bekannt, soll nämlich das hiesige Stromnetz an das französische anbinden. Das wiederum würde den Rückgriff auf Atomstrom vereinfachen – ein Aspekt, der merkwürdigerweise in den Greenpeace-Kommuniqués nicht mehr auftaucht. Doch auch der Kampf gegen die direkte Anbindung ist nur symbolisch: Atomstrom ist im liberalisierten Markt längst frei verfügbar, und jede Importbeschränkung würde gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen – EU sei dank!
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