Entgegen der Meinung einiger ihrer Fraktionskollegen hatte sich die Europa-Abgeordnete Erna Hennicot-Schoepges (CSV) für eine strengere Pestizid-Verordnung in der EU eingesetzt (siehe woxx 924). Mit gewissem Erfolg: Im Votum diese Woche in Straßburg wurde der Bericht der grünen Abgeordneten Hiltrud Breyer zum neuen Gesetz nicht entscheidend abgeschwächt. Die Fraktion der Liberalen und die der Christdemokraten stimmte nicht einheitlich über die Hunderte von Änderungsanträgen ab. Für das weitgehende Verbot von krebserregenden, neurotoxischen und erbgutverändernden Stoffen sprach sich eine Mehrheit im Parlament aus. Einige Vorschläge scheiterten jedoch an der christlich-liberalen Opposition: Beispielsweise bleibt es den Mitgliedstaaten vorbehalten, ob sie den Bauern vorschreiben, ihre Nachbarn über Sprühaktionen zu informieren. In diesem Punkt waren sich die beiden CSV-Abgeordneten Erna Hennicot und Astrid Lulling nicht einig. Während sich erstere für eine Informationspflicht aussprach, würde diese laut Lulling lediglich eine „Massenhysterie“ sowie eine „Monster-Bürokratie“ provozieren. Der Vorschlag einer Reduzierung um 20 Prozent des Pestizid-Aufkommens in der EU binnen zehn Jahren bekam ebenfalls keine Mehrheit.
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