Luxemburgische Milchbauern, die angesichts des Preisverfalls innerhalb der EU neue Wege gehen wollen, haben am 10. Februar in Anwesenheit des Landwirtschaftsministers das Projekt „D’fair Mëllech“ vorgestellt. Dieses „Produkt der Solidarwirtschaft“ solle vor allem dazu dienen, den Milchproduzenten einen gerechten, kostendeckenden Preis für ihre Milch zu garantieren. Im Gegenzug verpflichten sich die Produzenten zur „Erstellung von Energie-, CO2-, Nährstoff- und Humusbilanzen“ im Sinne einer „zukunftsfähigen, nachhaltigen Landwirtschaft“. Halb erfreut, halb beleidigt haben eine Woche später die Biolandbau-Vereinigungen bio-Label und Demeter reagiert: Positiv sei, dass Bauern den Entwicklungen nicht tatenlos zusehen wollten sondern versuchten, mit ihrer Idee ein besseres Einkommen zu erwirtschaften. Unverständnis ruft bei den Biobauern allerdings hervor, dass die Vermarktungskampagne eine Reihe von Begriffen aus der biologischen Landwirtschaft benutzt: nachhaltige Produktion, CO2-arme Düngung, Regionalität. „Es stellt sich auch die Frage, warum die Initiatoren dieser so genannten fairen Milch nicht eine wirkliche Systemänderung angestrebt haben.“ Der Aufwand für das neue Produkt, so die Einschätzung der Biobauern, wäre besser für die Förderung der biologischen Landwirtschaft betrieben worden.
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