2004 war Lucien Thiel dem Wunsch Jean-Claude Junckers gefolgt und kandidierte – für viele überraschend – auf der CSV Parlamentsliste. Er zog auch prompt in die Chamber ein, wo er fortan als wirtschafts- und finanzpolitischer Sprecher seine Kenntnisse als Journalist und seine 14-jährige Erfahrung als Bankenlobbyist einbringen konnte. Der parlamentarische „Newcomer“ war der richtige Mann, wenn es darum ging den Luxemburger Finanzplatz mit flankierenden, legislativen Maßnahmen abzusichern. Kaum ein Finanzgesetz für das er nicht als Berichterstatter berufen wurde. Die begehrte Rolle des Budgetberichterstatters wurde ihm in seiner kurzen parlamentarischen Karriere sogar zweimal zugestanden. Als dann Anfang dieses Jahres Jean-Louis Schiltz als CSV-Fraktionschef zurücktrat, war es Thiel der den strategisch wichtigen Posten einnehmen sollte – am Ende war es nur für knappe sechs Monate. Seine Fraktion, die eine schwierige Zeit hinter sich hat und mit auf sie hinüberschwappende Querelen in der christlichen Gewerkschaft zu kämpfen hat, dürfte es nicht einfach haben einen Nachfolger mit ähnlicher Statur zu bestimmen.
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