Die Sommerausgabe der Zeitschrift forum beschäftigt sich vor allem mit einer aus Anlass der „Rio+20“-Konferenz geführten Bilanz der Umweltbewegung. Das 50-Seitige Dossier dürfte tatsächlich genügend Stoff liefern, um den bislang versauten Sommer zu überbrücken. Wobei einem der Einstiegstext von Frank Uetkötter „Wiedersehen in Rio“ fast die Lust nimmt weiterzulesen, weil seine Bilanz des Rioprozesses wenig Hoffnung für die Zukunft lässt. „Global denken, lokal scheitern“, der Titel des forum-Dossiers spiegelt den Zwiespalt wider, den die Bestandsaufnahme der 18 AutorInnen und Interviewpartner dokumentieren: Der gesellschaftspolitische Stellenwert der Umweltdiskussion und der Entwicklungszusammenarbeit hat sich seit 1992 enorm entwickelt und in vielen Bereichen herrscht zumindest in der globalen Analyse vielfach Konsens. Doch vor Ort, also lokal, kracht es an allen Enden. Weshalb Uetkötter die wenig erfolgreiche globale Umweltdiplomatie durch ein „ökologisches Subsidiaritätsprinzip“ ergänzt sehen will, welches die Probleme von unten anpackt, statt auf globale Vorgaben zu hoffen. Die ungelöste Wachstumsfrage hat die Umwelt- und Gewerkschaftsszene auseinandergetrieben und forum mahnt als Schlussfolgerung einen Strategiewandel an: Nach der gelungenen Institutionalisierung wieder mehr zur Bewegung werden, sich stärker vernetzen und eine politische Vision entwickeln.
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