Entwicklungshilfe: Nicht mehr im Einser-Club

Luxemburgs Entwicklungshilfe weist zum ersten Mal seit 1992 einen Rückgang auf. Dies gilt sowohl, was die Nettoauszahlungen an Drittländer als auch, was die Relation zum Nationaleinkommen (Revenu National Brut – RNB)  betrifft. Seit 2000, dem Jahr, ab dem Luxemburg gemäß der UN-Norm 0,7 Prozent seines RNB für Entwicklungshilfe zur Verfügung stellt, verbuchte die Luxemburger Kooperation einen kontinuierlichen Zuwachs und überschritt 2010, mit 304 Millionen Euro, erstmals die 300 Millionen-Marke. 2011 aber fiel die Entwicklungshilfe auf 294 Millionen Euro zurück. Symbolträchtig ist der Rückgang auch im Vergleich zum RNB: 2009 und 2010 war Luxemburg in den kleinen Kreis der Länder aufgestiegen, die die Ein-Prozent-Hürde überschritten. 2011 waren es nur noch 0,97 Prozent – genau wie 2008. Den relativen Rückgang erklären die Verantwortlichen mit einer Fehleinschätzung des RNB für das Jahr 2011 durch den Statec, die dazu geführt habe, dass der Zuwachs im Entwicklungsbudget für das Jahr unnötig stark beschnitten wurde. Weil im selben Jahr auch noch Rückzahlungen nicht genutzter Gelder einiger Kooperationspartner erfolgten, sei auch das Nettoresultat stärker zurückgegangen, als anfangs gedacht. Der Bericht, dem diese Zahlen entsammen, wird im September anlässlich der „assises de la coopération“ vorgestellt und später in der Chamber diskutiert werden, ist aber schon jetzt in einer gedruckten Fassung erhältlich oder online unter www.cooperation.lu/2011/ einsehbar.


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