„Wächter an der Sauer“, „d’Wäschfra“, „De Mitock“, so heißen einige der Presseorgane aus früheren Zeiten, die lange Zeit nur im Mikrofilmformat in Nationalbibliothek oder Nationalarchiv eingesehen werden konnten. Doch das Digitalisierungsprogramm der Nationalbibliothek schreitet voran. So wird es sicher viele freuen, dass etwa das satirische Blatt „D’Wäschfra“, das von 1868 bis 1884 die Luxemburger Politik kritisch beleuchtete, nun nicht nur leichter zugänglich ist, sondern auch nach Stichworten abgesucht werden kann. Aufschlussreich ist auch „De Mitock“, der kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs das rechte Treiben in Luxemburg kritisch kommentierte und in dem auch Exildeutsche wie Karl Schnog schrieben. Ein regelrechter Leckerbissen ist schließlich „Der arme Teufel“: Die „sozialdemokratische Zeitung“ war Anfang des 20. Jh. das erste Blatt, in dem sich die Arbeiterbewegung ausdrückte. Und in dem – eine Novität für Luxemburg – auch Frauen zur Feder griffen: Feministinnen natürlich, andere wagten das damals noch nicht. Auch für die Geschichtswissenschaft bietet die Digitalisierung dieser Titel neue, spannende Recherchemöglichkeiten. Das auf den Geschmack gekommene Publikum wünscht sich nun natürlich weitere Titel, vor allem aber, dass die Recherchefunktionen noch ergonomischer werden.
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