Ob eine umweltgerechte Lebensführung nur etwas für Besserverdienende sei, diese Frage müssen sich Umweltverbände in Krisenzeiten zunehmend gefallen lassen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) scheint entschlossen, das Soziale nicht gegen die Ökologie ausspielen zu lassen, und engagiert sich im „Bündnis für ein menschenwürdiges Existenzminimum“. Familien seien wegen der Hartz-Gesetze darauf angewiesen, sich in Discountläden mit billigen Lebensmitteln einzudecken, so die BUND-Sprecherin Reinhild Benning im Junge-Welt-Interview. Auch ein energiesparender Kühlschrank sei für solche Haushalte unerschwinglich. „Wir halten es für wichtig, daß auch Erwerbslose die Lasten der Energiewende bewältigen können und daß ihnen ökologisches Konsumieren ermöglicht wird“, hält Benning fest und fordert eine substanzielle Erhöhung des Hartz-IV-Satzes. Im Gegenzug zählt der BUND auf die Unterstützung seiner neuen Partner bei Kampagnen wie jener für eine alternative Agrarpolitik unter dem Namen „Wir haben es satt!“. Ziel ist auch hier, nachhaltig und fair produzierte Lebensmittel allen Menschen zugänglich zu machen, und den ökologischen Umbau unserer Wirtschaft sozial gerecht zu gestalten.
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