(rg) – Er sei froh, nicht vor einem leeren Saal reden zu müssen, bekannte Premier Xavier Bettel beim Neujahrsempfang, den er, in der Tradition seiner Vorgänger, am Dienstag im Staatlichen Geschichtsmuseum für die Presse gab. Der kleine Seitenhieb auf den CSV-Parteipräsidenten und dessen problematisches Verhältnis zur Luxemburger Presse war aber auch ungefähr das einzige rhetorische Highlight, das Bettel zu bieten hatte. Wohlwissend, dass der politische Umbruch, der sich im letzten Jahr vollzogen hat, nicht zuletzt auch das Ergebnis einer spürbar „emanzipierten“ Presse gewesen ist, sparte er nicht mit Lob für die Luxemburger Medienschaffenden. Er ging aber auch auf die zu Beginn der Veranstaltung vorgetragenen Forderungen des Vorsitzenden des Presserats, Fernand Weides, ein und sagte eine Nachbesserung des noch von der Vorgängerregierung deponierten Informationszugangs-Gesetzes zu. Hinsichtlich des Umgangs mit der Presse versprach Bettel, das wöchentliche Briefing „zur Regel, und nicht zur Ausnahme“ zu machen, und kündigte an, es per Livestream und später sogar mit eingeblendeter Gebärdensprache übertragen zu lassen. Vor allem die schreibende Presse wäre allerdings zunächst einmal an zumutbaren Arbeitsbedingungen interessiert. Bislang fanden die Briefings in viel zu kleinen und oftmals nicht einmal mit Tischen ausgestatten Halb- oder Vorräumen statt.
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