(lm) – „Back to the roots“, danach sieht das TTIP-Dossier der Oktoberausgabe von Forum aus. Wie in den 1980er und 1990er Jahren macht die Zeitschrift es sich zur Aufgabe, ein aktuelles politisches Thema nicht etwa zu vereinfachen, sondern seine Komplexität auf verständliche Weise zu vermitteln. Und ergreift Partei – zumindest im Vorwort. Dass TTIP für „Evil“ steht, dürfte für viele LeserInnen bereits klar sein, doch wie das Abkommen zu Privatisierungen führen kann, wofür genau ISDS steht und warum die Industrie euphorisch, der Finanzsektor aber skeptisch ist, das erfährt man im neuen Forum-Heft. Angeschnitten werden auch die oft vernachlässigten geopolitischen und staatstheoretischen Aspekte. Daneben findet man mehrere akademisch angehauchte Beiträge, die unbedingt lesenswert sind – was in anderen Dossiers in jüngster Zeit nicht immer der Fall war. Die Plaidoyers für eine Reform des Investitionsschutzes und für eine parlamentarische Kontrolle des Abkommens sind sehr erhellend, die abwertenden Bemerkungen über die Beschränktheit der TTIP-Kritiker aber fehl am Platz. Ohne diese – manchmal etwas grobe – Kritik gäbe es nämlich keine öffentliche Debatte und kein Forum-Dossier. Die Krönung des Ganzen ist das Cover: Nicht etwa ein Cartoon wie in der Gründerzeit, sondern ein gelungenes Konzeptfoto eines TTIP-Eierkartons.
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